Vettel: „Österreich schönster Grand Prix im ganzen Jahr“

Liebend gerne würde Sebastian Vettel die aktuelle Ferrari-Krise beenden. Am besten gleich am Sonntag mit einem Sieg in Spielberg. Denn die Veranstaltung in der Steiermark ist für den deutschen Piloten schlicht „der schönste Grand Prix im ganzen Jahr“. Die Strecke könnte nur etwas länger sein, so Vettel.

„Ich bin ja Deutscher also muss man ja auch was finden, worüber man sich beschweren kann. Also einen Tick länger wäre perfekt“, sagte Vettel am Donnerstag an der Rennstrecke schmunzelnd. „Aber sonst ist das hier der perfekte Grand Prix“, meinte der vierfache Red-Bull-Weltmeister, der 2015 zu Ferrari gewechselt war und dort bisher ohne Titel geblieben und nun seit schon über 300 Tagen sieglos ist.

Vettel hat in Österreich noch nie gewonnen und auch keine Pole geschafft. In der aktuellen Fahrer-WM hat er nach acht Rennen als Dritter schon 76 Punkte Rückstand auf Mercedes-Weltmeister Lewis Hamilton. Wie er doch noch für eine Wende sorgen könnte, liegt für Vettel auf der Hand. „Nur nach vorne blicken. Alles andere bringt dich nicht weiter.“

Auch in Österreich werden die Reifen auf dem heißen Asphalt eine besonders wichtige Rolle spielen und da hat Mercedes die klar besseren Karten. Ferrari hat zuletzt in Frankreich die Gummiwalzen nicht ins optimale Fenster gebracht und in Österreich soll es am Wochenende noch heißer werden als in Frankreich. „Aber hier ist der Asphalt heller, also wird die Streckentemperatur eventuell etwas niedriger sein“, sah Vettel durchaus Möglichkeiten. „Die Vorfreude auf das Österreich-Rennen ist jedenfalls groß. Aber die Favoritenrolle liegt sicher nicht bei uns.“

Dass sein Landsmann, Ex-Weltmeister Nico Rosberg, Ferrari längst für chancenlos hält, kommentierte Vettel schulterzuckend. „Wir blicken wie gesagt nicht zurück. Ich weiß, dass das Team stark ist und es eine Menge guter Ideen. Aber ich bin auch nicht dumm und weiß auch, dass uns die Zeit hinter Mercedes nicht hilft.“

Zu Spekulationen, er könnte aus Frust am Jahresende zurücktreten, reagierte Vettel ebenfalls schmunzelnd. „Ich kann nicht jede Spekulation beantworten. Ich bin da und so viel ich weiß, bin ich auch nächstes Jahr noch da“, winkte der bald 32-Jährige ab. „Ich liebe nach wie vor das Racing, die Autos machen Spaß und sind die schnellsten, die wir je hatten. Aber natürlich könnten wir derzeit etwas besser unterwegs sein.“

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Beitragsbild: GEPA
(APA)