Viel Kritik für neuen Qualifying-Modus

Nach der Premiere des neuen Qualifying-Formats beim Großen Preis von Australien (Bericht) haben zahlreiche prominente Vertreter der Formel 1 heftige Kritik an dem Modus geübt. „Ich sage ja selbst immer, wir sollen öffentlich nicht schlecht über die Formel 1 reden“, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff am Samstag in Melbourne bei Sky Sports: „Aber ich glaube, das neue Format ist ziemlicher Mist.“

Der neue Modus, bei dem die jeweils langsamsten Fahrer nach einer Einrollphase in jedem Abschnitt im 90-Sekunden-Takt ausscheiden, sorgte für einiges Chaos, viele Teams verschätzten sich. Schlimmer war allerdings, dass zahlreiche Piloten die Jagd nach der besten Zeit vorzeitig beendeten, weil ihre Reifen zu abgenutzt waren. Die Fahrer hatten zuvor unter anderem vor diesem Szenario gewarnt.

„Ich weiß nicht, warum alle so überrascht sind“, sagte Sebastian Vettel: „Wir haben gesagt, dass es so kommt, dass das Format nicht funktioniert.“ Mercedes-Pilot Nico Rosberg fügte an: „Es ist gut, dass die Formel 1 Neues ausprobiert. Aber das ist nicht der richtige Weg, wir sollten zum alten Format zurückkehren.“

Schon für das kommende Rennen in Bahrain dürfte dies nun diskutiert werden. Red-Bull-Teamchef Christian Horner entschuldigte sich jedenfalls schon mal bei den Fans. „Es war gut gemeint, aber es ist schiefgelaufen. Was wir heute gesehen haben, war nicht gut für die Formel 1.“

Bis zum Ende der vergangenen Saison durften alle verbliebenen Piloten den jeweiligen Abschnitt (Q1, Q2, Q3) bis zum Ende bestreiten, erst danach wurde in der Zeitentabelle abgerechnet. Dieses Format hatte stets für Spannung bis zum Schluss gesorgt. Nun scheidet nach einer Einrollphase in jedem der drei Abschnitte im 90-Sekunden-Takt der schwächste Fahrer aus. Dieser Zwang, früh aus der Box zu fahren, lässt die Reifen früher abbauen.

SID wt ab