Federer zieht in nur 73 Minuten ins Wimbledon-Viertelfinale ein

Die Top drei im Herren-Tennis und in der Setzliste von Wimbledon geben bei diesem Grand-Slam-Turnier weiter den Ton an. Novak Djokovic (1), Roger Federer (2) und Rafael Nadal (3) verloren am Montag in ihren Achtelfinalmatches gemeinsam nur 14 Games. Im Gegensatz zu diesem Trio ist Roberto Bautista Agut gar ohne Satzverlust unter die letzten acht gekommen. Und auch Sam Querrey ist weiter im Bewerb.

Der Erstrunden-Bezwinger des Niederösterreichers Dominic Thiem besiegte in einem US-Duell den ebenfalls ungesetzten Tennys Sandgren 6:4,6:7(7),7:6(3),7:6(5). Thiem war Querreys bisher einziger gesetzter Gegner, der Halbfinalist von 2017 trifft nun aber auf Nadal. Der Spanier beeindruckte mit einem 6:2,6:2,6:2 gegen Joao Sousa (POR), hat vor Querrey allerdings Respekt. „Er ist groß, serviert stark, spielt gut von der Grundlinie. Wenn er gut spielt, kann er auf allen Belägen sehr gefährlich sein – und hier noch mehr.“

Während Nadal in 1:45 Stunden gewann, war Djokovic nach 1:42 Std. beim Shakehands mit Ugo Humbert. Der Titelverteidiger gewann gegen den Franzosen 6:3,6:2,6:3. Es ist das bereits elfte Wimbledon-Viertelfinale des 32-jährigen Titelverteidigers. „Ich habe in den ersten beiden Sätzen frühe Breaks geschafft, das hat geholfen“, meinte Djokovic über seine Vorstellung. „Ich bin sehr, sehr zufrieden mit meiner Leistung.“ Obwohl Titelverteidiger musste Djokovic auf Court 1 antreten, durfte nicht auf den Center Court.

Wimbledon kompakt Herren: Goffin und Nishikori weiter


Als einziger in der oberen Tableauhälfte verbliebener Spieler aus den Top 20 ist der „Djoker“ haushoher Favorit auf den Finaleinzug. Sein nächster Gegner wird am Mittwoch David Goffin (21) sein. Der Belgier besiegte Fernando Verdasco (ESP) 7:6(9),2:6,6:3,6:4. Für Goffin ist es ein Comeback auf hoher Ebene. „Hier erstmals ins Viertelfinale zu kommen, bedeutet mir sehr viel“, sagte Goffin. Hoffnung gibt ihm, dass er gegen Nadal zuletzt sogar bei den French Open einen Satz gewonnen hat.

Am eiligsten hatte es Federer, das kürzeste Wimbledon-Achtelfinale der Herren jemals dauerte lediglich 73 Minuten. Der bedauernswerte Gegner war Matteo Berrettini (17). Der Italiener hatte schon nach der Auslosung von diesem Achtelfinale gegen den Schweizer Rekord-Wimbledonsieger auf dem Center Court geträumt, sich dieses mit guten Leistungen auch verdient, ging dann aber mit 1:6,2:6,2:6 unter. „Es war eine großartige Leistung von mir“, musste Federer eingestehen. „Ich bin sehr glücklich damit.“

Er bekommt es in seinem 17. Wimbledon-Viertelfinale mit Kei Nishikori (8) zu tun. Der Japaner setzte sich gegen den Kasachen Michail Kukuschkin 6:3,3:6,6:3,6:4 durch und müsste das Endspiel erreichen, um Thiem in der Weltrangliste von Rang vier zu verdrängen. Bautista Agut (23) wiederum würde eine Finalteilnahme in die Top Ten bringen. Das Viertelfinale hatte der 31-jährige Spanier heuer schon bei den Australian Open erreicht, nun beeindruckte er mit einem 6:3,7:5,6:2 gegen Benoit Paire (FRA-28) einmal mehr.

Geht es für Federer am Mittwoch um seinen 100. Match-Einzelsieg in Wimbledon, spielen Bautista Agut und Guido Pella im direkten Duell um ihr jeweils erstes Major-Halbfinale. Pella war davor auch noch nie in einem Grand-Slam-Viertelfinale, die Nummer 26 des Turniers erreichte es mit einem 3:6,4:6,6:3,7:6(3),8:6-Erfolg gegen Milos Raonic (15). Damit vereitelte der Argentinier dem Kanadier sein viertes Wimbledon-Viertelfinale in Folge, wobei Raonic 2016 sogar im Finale stand (Niederlage gegen Andy Murray/GBR).

(APA)

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