Formel 1: Toto Wolff sieht gute Chancen für Auer-Testfahrten

Wien (APA) – Auch Toto Wolff würde begrüßen, wenn es mit baldigen Formel-1-Testfahrten für Lucas Auer klappt. „Es wäre wirklich gut, wenn Österreich wieder einen Formel-1-Fahrer hätte. Und wenn einer mit einem Test den Fuß in die Tür tun kann, wäre das super“, sagte der Mercedes-Teamchef vor dem kommenden DTM-Rennen auf dem Norisring gegenüber der APA.

DTM-Pilot Auer kommt nach zwei Saisonsiegen als Meisterschafts-Zweiter mit nur einem Punkt Rückstand auf den deutschen Audi-Piloten Rene Rast nach Nürnberg. Anfang August soll der 22-jährige Tiroler nach dem Grand Prix von Budapest bei den Formel-1-Testfahrten auf dem Hungaroring für Force India testen. Im Deutschen Tourenwagen Masters ist Auer Mercedes-Werkspilot und hat 2017 bereits zwei Rennen gewonnen. Force India wird von Mercedes mit Antriebssträngen versorgt.

Aus der DTM waren zuletzt immer wieder Fahrer wie Paul di Resta, Pascal Wehrlein oder Esteban Ocon aufgestiegen. Wolff gefällt die Vorstellung, dass es Auer als nächster Mercedes-Pilot aus dieser deutschen Tourenwagen-Meisterschaft in die Königsklasse schaffen könnte.

„Lucas wäre der nächste, der sich da einfügt und als Mercedes-Werksfahrer einen Formel-1-Test mit einem Mercedes-Motor fahren wird“, sagte Wolff und bekannte: „Es macht mich ein wenig stolz, dass sich der Luggi so positiv entwickelt. Ich kenne ihn ja viele Jahre. Das jetzt war seine ganz persönliche positive Entwicklung und deshalb freut es mich vor allem für ihn selbst.“

Auer wäre der erste Österreicher seit Christian Klien vor sieben Jahren in einem aktuellen Formel-1-Auto. Sein Onkel, der ehemalige Formel-1-Pilot und nunmehrige DTM-Chef Gerhard Berger, hatte kürzlich festgehalten, dass neben der Formel 3 die DTM jene Serie ist, die zuletzt die meisten Formel-1-Fahrer herausgebracht habe. „Die Weichen sind gestellt“, hatte Berger schon davor angedeutet, dass sein Neffe angesichts seines Talentes und des perfekten Umfeldes gut Karten haben könnte.

Bestätigt hat der wie Auers DTM-Team von einem österreichischen Sponsor (BWT) in farbkräftigem Pink unterstützte Formel-1-Rennstall den Einsatz des Österreichers aber noch nicht. Erst zwei Wochen davor will das Team des Inders Vijay Mallya das Fahrer-Lineup bekannt geben. Wolff dazu: „Man muss zwar in der Formel 1 immer vorsichtig sein, aber es schaut für den Luggi gut aus. Ihm würde ich das gönnen.“

Ob das Team weiterhin Force India heißen wird, ist aber offen. Offenbar arbeitet Mallya im Hintergrund intensiv daran, das „India“ weg zu bekommen und das Team für internationale Sponsoren interessanter zu machen.

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