Frank Lampard: Eine Rückkehr mit Risiken

Klub-Ikone Frank Lampard ist als Trainer zurück beim FC Chelsea. Die Entscheidung sorgt für Gesprächsstoff.

Tagelang geisterte der Name Julian Nagelsmann umher, Luis Enrique führte wohl sogar schon Gespräche in London – und doch schlüpfte plötzlich ein alter Bekannter in die Rolle des Hoffnungsträgers beim kriselnden FC Chelsea. Frank Lampard, Klub-Ikone und Ex-Teammanager, soll zumindest bis zum Sommer einen der teuersten Kader der Fußballwelt in den Griff bekommen und endlich für Ruhe an der Stamford Bridge sorgen.

Bei den Fans löste die Heimkehr des Lieblings Freude aus, andernorts führte die Entscheidung zu reichlich Diskussionen. Lampards Engagement als Interimscoach passe zum „derzeitigen Chaos“ unter den neuen Miteigentümern Todd Boehly und Behdad Eghbali und der Clearlake-Gruppe, schrieb die BBC. Die Daily Mail bezeichnete Lampard als „Schutzschild“ für die Bosse.

Denn seit der Übernahme vor einem Jahr kommt der Klub von Nationalspieler Kai Havertz kaum zur Ruhe – Personalwechsel, Spieler wurden ausgetauscht, Trainer gefeuert, auch Thomas Tuchel als Champions-League-Sieger. Abermillionen schleuderte die Führung für das „neue“ Chelsea hinaus. Mit Lampard geht es nun erst einmal zurück in die Zukunft.

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Klar ist: Chelsea erkauft sich durch die Verpflichtung Zeit, eine überstürzte, womöglich erneut falsche Entscheidung nach der Entlassung des umstrittenen Graham Potter soll vermieden werden. Der „gründliche und ausführliche Prozess“ für die Neubesetzung der Stelle werde fortgesetzt, teilte der Klub mit. Für den Sommer dürften Nagelsmann und Enrique somit wieder im Spiel sein.

Bis dahin aber ergibt sich für Lampard, einst 13 Jahre äußerst erfolgreich als Profi für die Blues aktiv, die Chance, seine Kritiker eines Besseren zu belehren. Nach anderthalb Jahren war er bei seinem ersten Anlauf 2021 bei Chelsea krachend gescheitert, im Anschluss flog er schnell beim FC Everton raus. Zweifel an Lampards Fähigkeiten als Trainer wurden laut.

Die Rückkehr sei dennoch „eine ziemlich einfache Entscheidung für mich. Es ist mein Verein“, sagte der 44-Jährige, für den es auch um seine Reputation als Coach gehen dürfte. Ob ihm die Wende und gar eine Überraschung gelingt? Offen. In der Premier League stürzten die Londoner bis auf Rang elf ab, im Champions-League-Viertelfinale wartet Real Madrid (Das Hinspiel am Mittwoch, ab 20:00 Uhr, live auf Sky Sport Austria 2 – streame das Spiel mit dem SkyX-Traumpass).

(SID)

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