Frankfurt gewinnt brisantes Hessenderby und hofft weiter

„David“ zittert, „Goliath“ hofft: Mit dem Sieg im brisanten Hessenderby hat Eintracht Frankfurt neuen Mut geschöpft und den kleinen Erzrivalen Darmstadt 98 in den Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga zurückgeholt. Am 32. Spieltag gewann die Eintracht mit 2:1 (0:1) bei den Lilien – beide Teams trennen jetzt nur noch zwei Zähler.

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Dank der Treffer von Makoto Hasebe (56.) und Stefan Aigner (83.) verließ Frankfurt sogar bis Montag die Abstiegsplätze, überholte Werder Bremen – und hofft nun, dass die Hanseaten am Montag gegen den VfB Stuttgart nicht zurückschlagen. Das gilt im Übrigen auch für Darmstadt, das vier Punkte vor Bremen liegt. FÜr die Lilien traf Mario Vrancic (12.), Torjäger Sandro Wagner (20.) vergab einen Foulelfmeter.

Darmstadts Trainer Dirk Schuster hatte im Vorfeld, das von hitzigen Debatten über das in letzter Sekunde verworfene Innenstadtverbot für Eintracht-Fans geprägt war, von einer Partie zwischen David und Goliath gesprochen. Hier die Lilien mit dem kleinsten Etat der Liga, die noch nie in dieser Spielzeit auf einem Abstiegsrang lagen. Dort der schier übermächtige Nachbar aus der Mainmetropole, der trotz glänzender Gegebenheiten den eigenen Ansprüchen hinterherhinkt.

Schuster: „Ist alles noch enger zusammengerückt“

Das für den engen Abstiegskampf wegweisende Spiel begannen beide Teams vor 14.800 Zuschauern im Stadion am Böllenfalltor mutig, ein anfängliches Abtasten fand nicht statt. Während die Frankfurter, die wegen der Vorkommnisse im Hinspiel ohne die Unterstützung der eigenen Fans auskommen mussten, sich im Vorwärtsgang jedoch einige leichte Abspielfehler leisteten, wurden die Gastgeber von Minute zu Minute sicherer.

Vor allem der pfeilschnelle Ex-Frankfurter Marcel Heller, der bereits die Führung mustergültig vorbereitet hatte, war in dieser Phase an fast jeder Offensivaktion der Lilien beteiligt. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich vergab Frankfurts Haris Seferovic (27.), als er Darmstadt-Keeper Christian Mathenia zu einer Glanztat zwang. Seferovic hatte auch den Foulelfmeter verursacht, den Wagner aufreizend lässig verschoss.

Die Minuten vor der Halbzeitpause waren äußerst hektisch und umkämpft, viele kleine Nickligkeiten heizten die Atmosphäre an. Direkt nach dem Seitenwechsel machte zudem Szabolcs Huszti (48.) mit seinem Warnschuss aus der Distanz klar, dass sich die Gäste ihrem Schicksal keinesfalls tatenlos ergeben würden. Hasebes Ausgleich war folgerichtig.

Und er verdeutlichte die Kräfteverhältnisse im zweiten Durchgang: Während die Gastgeber nur noch sporadische Entlastungsangriffe fuhren, drängte die Eintracht nun auf die Entscheidung – und hatte Glück, als Aigner im Strafraum aus kurzer Distanz am schnellsten schaltete.

SID nr jm