French-Open-Siegerin Ostapenko Topstar in Linz

Linz (APA) – Österreichs einziges WTA-Turnier sorgt mit neuem Namen, aber altem Schauplatz ab Montag wieder für Spitzentennis in Linz. Angeführt von French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko, die am Freitag das Peking-Halbfinale erreichte, messen sich die Spielerinnen beim mit 250.000 Dollar dotierten „Upper Austria Ladies“ in der TipsArena auf der Gugl. Barbara Haas ist einzige heimische Akteurin im Hauptfeld.

Nach der Absage von Titelverteidigerin Dominika Cibulkova wegen einer Fußverletzung hofft Turnierdirektorin Sandra Reichel, dass ihr die einzige verbliebene Top-Ten-Spielerin im Feld noch bleibt. Die 20-jährige Ostapenko war in Roland Garros zum Sensations-Titel durchmarschiert. Sie spielt am Samstag in Peking in einer Wiederholung des French-Open-Finales gegen Simona Halep.

Die Spielerinnen-Lukrierung hat sich für die langjährige Turnierdirektorin Reichel 2017 als besonders schwierig herausgestellt. Einer der Gründe ist, dass sich bereits sieben von acht Damen für die WTA-Finals in Singapur qualifiziert haben. Vor Jahresfrist waren am Freitag in der Früh vor dem Turnier noch zwei Top-Ten-Spielerinnen avisiert, am Abend waren es dann letztlich sogar vier. „Letztes Jahr haben wir sehr viel Glück gehabt“, erinnerte sich Reichel im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur.

Ostapenko hat sich diese Woche als siebente Spielerin für die WTA-Finals in Singapur qualifiziert. Nur noch ein Platz ist also frei. „Es ist heuer wirklich so, dass der Kampf ums Masters nicht mehr so spannend ist. Zudem sind so viele Spielerinnen verletzt wie noch nie“, sagte Reichel. Die Tatsache, dass mit Hongkong und Tianjin zwei weitere WTA-Turniere stattfinden, erleichtert die Spielerinnenauswahl für Reichel auch nicht gerade.

Nach der Absage von Cibulkova hat Reichel mit „sehr vielen Topspielerinnen“ telefoniert. Es sieht aber dieses Jahr nach keiner kurzfristigen Zusage mehr aus.

Aus österreichischer Sicht ist beim Traditionsevent auf der Gugl nur eine Spielerin – dank Wildcard – im Hauptbewerb: Haas trägt die Hoffnungen der Gastgeber. „Wir müssen geduldig sein, vielleicht schafft Babsi ja in Linz den Durchbruch“, hofft Reichel.

Haas wird am Dienstag oder Mittwoch erstmals spielen. Eine zweite Wildcard geht übrigens an die Deutsche Anna-Lena Friedsam, die nach einer Verletzung ein Comeback feiert. Auch die restlichen beiden „Freikarten“ für den Hauptbewerb werden an internationale Spielerinnen gehen. Aus österreichischer Sicht drängt sich, auch weil die rekonvaleszente Tamira Paszek dieses Jahr nicht mehr spielt, niemand auf.

Sentimentalität lässt Reichel wegen der nicht ganz geklärten Zukunft des Turnierschauplatzes Linz keine aufkommen. „Im Moment ist das gar nicht in meinem Kopf. Aber es gibt schon auch die Unterstützung von Stadt und Land, und ich spüre da schon, dass es weitergehen soll. Ich gehe derzeit nicht davon aus, dass es das letzte Turnier ist.“

Als interessantes Side-Event für die Zuschauer gibt es die Chance, ein Mixed gegen Österreichs ehemalige Weltranglisten-Siebente Barbara Schett und ihren Eurosport-Kollegen und Ex-Topstar Mats Wilander zu gewinnen. Wilander ist nächste Woche von Freitag bis Sonntag in Linz. Wer gegen Schett/Wilander spielen will, soll ein Foto der Mixed-Partner an info@matchmaker.at senden und erklären, warum gerade dieses Duo sich diese Exhibition verdient hat.

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