Andreas Ivanschitz gibt Karriereende bekannt

Nach 19 Profijahren hat Andreas Ivanschitz, 69-facher österreichische Fußball-Teamspieler und früherer ÖFB-Kapitän, seine Karriere am Montag offiziell beendet. Das gab der 35-jährige, seit Sommer vereinslose Burgenländer, via Aussendung bekannt. „In den letzten Monaten habe ich viel nachgedacht und realisiert, dass der schwierigste Part im Profi-Sport das Loslassen ist“, schrieb Ivanschitz.

„Der Fußball hat mir so viel gegeben, dass man nicht einfach so sagt ‚das wars‘, dennoch ist für mich heute dieser Tag gekommen“, beschrieb der einstige „Rapid-Wunderknabe“ Ivanschitz seine Gefühlslage. Das Loslassen sei für ihn nun „völlig o.k., und ich habe diese Zeit, jedes einzelne Spiel, jedes Training unheimlich genossen. Ich hatte das große Glück meinen Kindheitstraum, Profi zu werden, zu verwirklichen und habe diesen Traum gelebt.“

 

In seiner letzten Saison absolvierte Ivanschitz bei Viktoria Pilsen nur noch Kurzeinsätze, holte mit den Tschechen aber den Meistertitel. So wie zuvor mit den Seattle Sounders in den USA (2016) und im Karrierefrühling bei Rapid (2005). Österreichs Fußballer des Jahres 2003 wurde im Nachwuchs der Hütteldorfer groß und gab vor fast genau 19 Jahren am 26. Oktober 1999 mit 16 im Cup sein Profidebüt für Grün-Weiß. Von dort wechselte er 2006 zum neuen Ligakrösus Red Bull Salzburg und wurde dafür von seinen einstigen Fans als „Judaschitz“ geschmäht.

Sportlich glücklich wurde Ivanschitz, der aus musikalischer Familie stammend, nicht nur mit dem Ball, sondern auch der Oboe umzugehen wusste, während seiner halben Saison in Salzburg nicht. Er kickte in der Folge für Panathinaikos Athen (2006 – 2009), FSV Mainz (2009 – 2013), Levante UD (2013 – 2015) und Seattle, eher er ab Jänner 2017 seine Karriere in Pilsen ausklingen ließ. Mir Rapid und Panathinaikos erreichte er jeweils die Gruppenphase der Champions League.

Rot-Weiß-Rot führte Ivanschitz von 11. Oktober 2003 bis 11. Februar 2009, also auch bei der Heim-EM 2008, als Kapitän aufs Feld. Mit 19 Jahren und 361 Tagen ist er jüngster ÖFB-Kapitän der Geschichte. In seinen insgesamt 69 A-Länderspielen (März 2003 – Juni 2014) erzielte er zwölf Treffer.

„Es war eine unglaublich schöne Zeit“, erklärte Ivanschitz nun im Rückblick. Das Karriereende komme daher „natürlich auch mit einem weinenden Auge“. Genaue Zukunftspläne äußerte der dreifache Familienvater zwar nicht, aber: „Mir ist jetzt schon klar, dass ich dem Fußball immer verbunden bleiben werde. Ich freue mich nun auf die Zeit danach und bin sicher, dass es das ein oder andere spannende Projekt für mich geben wird, egal auf welcher Ebene“, schrieb Ivanschitz, der zuletzt u.a. als Co-Kommentator für den Streamingdienst DAZN tätig war.

Die Stationen von Ivanschitz:

SK Rapid Wien
Red Bull Salzburg
Panathinaikos Athen
FSV Mainz 05
UD Levante
Seattle Sounders
Viktoria Pilsen

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Beitragsbild: GEPA

(APA)