Das Königreich Zlatan fährt zur EM – „Er ist Gott“

„König“ Zlatan Ibrahimovic nahm nach seiner Galavorstellung die Huldigungen entgegen. Für den unterlegenen Gegner Dänemark hatte er eine besondere Botschaft.

Kopenhagen (SID) Zlatan Ibrahimovic schlitterte auf Knien mit Triumphgeheul in die Arme seiner jubelnden Teamkollegen – doch noch größere Freude bereitete dem „König von Schweden“ sein Sieges-Interview. „Die Dänen wollten mich hier in Rente schicken. Aber ich habe ihr ganzes Land in Rente geschickt“, sagte der Superstar mit einigem Spott in der Stimme. Danach versprach er seinen Fans weitere Großtaten der Marke Zlatan: „High magic“ werde er in Frankreich bieten. Große Magie.

 

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Schweden, das Königreich Zlatan, fährt zur EM 2016, Dänemark nicht. Und das war angesichts des 2:2 (1:0) im Play-off-Rückspiel (Hinspiel: 2:1) beinahe allein dem Zauberer Ibrahimovic zu verdanken. Er hatte schon das 1:0 (16.) erzielt, ehe er mit einem Traumfreistoß (79.) im Parken-Stadion von Kopenhagen letzte Zweifel am Ende des Duells der nordischen Rivalen beseitigte.

 

 

Geduldig und mit höchstem Genuss nahm Zlatan I. anschließend die Huldigungen entgegen. „Er ist Gott. Er ist der König Schwedens“ sagte Mittelfeldspieler Jimmy Durmaz. Erik Hamrén schien kurz davor, seinen Starspieler zu adoptieren: „Er gehört nicht zu meiner Familie“, sagte der Trainer der Tre Kronor: „Aber ich liebe ihn.“

Zlatan Ibrahimovic ist 34, die EM 2016 wird sein letztes Turnier, das Rückspiel am Dienstagabend hätte sein letztes Länderspiel sein können. Aber: „Nicht mit Zlatan! Der ist ein Gigant. Wie üblich ist er da, wenn er am dringendsten gebraucht wird“, schrieb Expressen, die schwedische Boulevardzeitung: „Zlatan verlängert seine Karriere in der Nationalmannschaft selbst.“

 

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Die Genugtuung aber oblag nicht dem nationalen Fußball-Denkmal allein. „Wir sind die schlechteste schwedische Nationalmannschaft jemals genannt worden. Da fühlt es sich gut an, zur EM zu fahren“, sagte zum Beispiel Hamrén. Er verriet auch einige Details seiner Ansprache vor dem Spiel. Es ging in die Richtung: Wenn wir gut verteidigen, reicht es. Vorne haben wir ja den Weltstar.

Ein Weltstar vorne war, was Morten Olsen fehlte. Unmittelbar nach dem Abpfiff reichte der 66-Jährige seinen Rücktritt nach 15 Jahren in Diensten der Dänen ein. „Ich bin jetzt wirklich leer“, sagte er. „Es tut weh, so aufzuhören, aber das ist eben das Risiko eines Trainerlebens.“ Die Treffer von Yussuf Poulsen (82./RB Leipzig) und Jannik Vestergaard (90.+1/Werder Bremen) änderten daran nichts.

Zlatan Ibrahimovic dagegen macht weiter. Das Alter scheint kein Hindernis, an guten Tagen ist er immer noch weltklasse. „Viele Leute beschweren sich, ich sei alt und schwach“, so kokettierte er, aber man sehe es ihm ja nicht an. In der Tat.

Exakt sieben Minuten nach dem Abpfiff in Kopenhagen sicherte sich in Maribor die Ukraine den letzten der 24 EM-Startplätze. Dazu genügte ihr ein 1:1 (0:1) in Slowenien nach einem 2:0 im Hinspiel drei Tage zuvor. Die Ukraine, an der Seite Polens Gastgeber 2012, ist erstmals sportlich für eine EM qualifiziert. Slowenien wäre zum zweiten Mal zur EM gefahren.

SID nt om