Für „Weltwoche“ ist Blatter Schweizer des Jahres

Achtung, keine Sartire!

Der skandalumwitterte FIFA-Chef Joseph Blatter hat sich aus Sicht der konservativen Zeitung «Weltwoche» den Titel «Schweizer des Jahres» verdient. In seiner am Donnerstag erschienenen Ausgabe hebt das Blatt den derzeit suspendierten Präsidenten des Fußball-Weltverbands auf den Titel und schwärmt von den „eindrücklichen Leistungen dieses Ausnahmeschweizers, der als eine
Mischung aus Sonderbotschafter und Entwicklungshelfer rastlos um den Planeten tourte“.

 

 

Der 79-Jährige werde verkannt, die Zeitung sieht in ihm einen „unermüdlichen und bewundernswerten Fußballkämpfer für eine bessere Welt“. Blatter selbst sagt im Interview: „Eigentlich müsste man mir ein Diplom überreichen für das, was ich hier erreicht habe.“

Der Schweizer wurde am Donnerstag zur entscheidenden Anhörung über eine weitere Sperre vor der FIFA-Ethikkommission erwartet. Blatter wird eine dubiose Zwei-Millionen-Franken-Zahlung im Jahr 2011 an den derzeit ebenfalls für 90 Tage suspendierten UEFA-Chef Michel Platini vorgeworfen. Nach Darstellung der beiden Spitzenfunktionäre handelt es sich um eine verspätete Honorarzahlung für Dienste aus den Jahren 1998 bis 2002. Das Urteil der rechtsprechenden Ethikkammer wird für den 21. Dezember erwartet.

Beat Gygi, Mitglied der Weltwoche-Chefredatkion, erklärt in diesem Video, warum ausgerechnet der suspendierte FIFA-Boss zum Schweizer des Jahres gekürt wurde.

 

 

Artikelbild: (c) Twitter @mathieuvonrohr