Grazer OLG bestätigt Strafe von fünf Jahren für Kuljic

Die Urteile im Wettbetrugs-Prozess gegen Ex-ÖFB-Teamspieler Sanel Kuljic sowie Dominique Taboga und andere Komplizen aus dem Jahr 2014 sind am Mittwoch im Grazer Oberlandesgericht bestätigt worden. Bei einem der Angeklagten wurde das Strafmaß leicht erhöht. Kuljic ist somit mit seinem Wunsch nach einer Herabsetzung seiner fünfjährigen Haftstrafe abgeblitzt. Die Entscheidungen sind rechtskräftig.

Über die Schuldfrage wurde am Mittwoch nicht mehr verhandelt, denn die Nichtigkeitsbeschwerden waren bereits im Februar vom Obersten Gerichtshof (OGH) abgewiesen worden. Deshalb wurde nun nur noch das Strafmaß verhandelt, wobei Kuljic sowie drei andere Angeklagte eine mildere Strafe anstrebten oder den Anspruch auf eine Fußfessel erhalten wollten. Die Staatsanwaltschaft hatte ebenfalls berufen und wollte im Gegenzug bei drei der acht Verurteilten eine Erhöhung der Strafe bzw. die Verweigerung einer Fußfessel.

Letztlich blieb für die „zentrale Figur“ Kuljic die Haftstrafe bei fünf Jahren und die Angeklagten müssen auch jene Geldsummen noch abzahlen, die sie mit ihren Betrügereien gewonnen hatten. Die Beträge dürften bei den meisten gestundet oder exekutiert werden, denn kaum einer der Beschuldigten hat die teilweise mehreren 10.000 Euro auf der hohen Kante.

Die Berufungsverhandlung war nun der endgültige Schlusspfiff nach Verlängerung. Kuljic hatte im Oktober 2014 mit fünf Jahren die höchste Strafe der damals insgesamt zehn Angeklagten ausgefasst. Taboga wurde zu drei Jahren teilbedingter Haft verurteilt. Angeklagt war die teilweise versuchte Manipulation von 18 Bundesliga-Spielen.

Rund zwei Monate und 15 Verhandlungstage hatte der Prozess um den bisher größten österreichischen Wettskandal gedauert. Unter den Beschuldigten waren fünf Fußballer und fünf weitere Personen, die von 2004 bis 2013 versucht hatten, über Spielabsprachen an das große Geld zu kommen. Am Ende standen acht Verurteilungen und zwei Freisprüche, gescheiterte Fußballerkarrieren und teilweise große finanzielle Probleme.

Titelbild: GEPA