Irre Supercup-Show – Barca besiegt Sevilla 5:4

(SID) Die schier unersättlichen Titeljäger des FC Barcelona haben sich die nächste Trophäe gesichert. Der Triple-Gewinner besiegte mit Marc-André ter Stegen im Tor in einem turbulenten europäischen Supercup-Finale Europa-League-Sieger FC Sevilla in Tiflis mit 5:4 (4:4, 3:1) nach Verlängerung und holte sich den ersten Titel der neuen Saison.

In der regulären Spielzeit hatte Barca zunächst eine 4:1-Führung leichtfertig verspielt. Umjubelter Matchwinner in der Verlängerung war der in der 93. Minute eingewechselte Pedro mit seinem Siegtor in der 115. Minute.

Freistoßkünstler Lionel Messi (7. und 16.), Rafinha (44.) und Luis Suarez (52.) erzielten die weiteren Tore der Katalanen, die in diesem Jahr mit dem Gewinn des spanischen Supercups und der Klub-WM nach Meisterschaft, Pokalsieg und Champions-League-Triumph noch auf sechs Titel kommen können. Dieses Kunststück war Barcelona schon 2009 unter dem heutigen Bayern-Trainer Pep Guardiola geglückt.

 

Enrique: „Sevilla so stark wie erwartet“

 

Durch den Erfolg gegen Sevilla schloss Barca mit fünf Siegen zudem zu Supercup-Rekordgewinner AC Mailand auf. Sevilla war durch Ever Banega (3.) zwar früh in Führung gegangen, verpasste aber trotz toller Moral und der weiteren Treffer von José Antonio Reyes (57.), Kevin Gameiro (72./Foulelfmeter) und Jewhen Konopljanka (81.) den zweiten Supercup-Triumph nach 2006 (3:0 gegen Barcelona) und blieb zudem zum zwölften Mal in Folge gegen Barca in einem Pflichtspiel ohne Sieg.

 

Messi: „Pedro hat unsere Unterstützung“

 

Vor 54.549 Zuschauern suchten beide Mannschaften sofort die Offensive. Banega brachte den Außenseiter mit einem sehenswerten Freistoß und dem schnellsten Tor der Supercup-Geschichte in Führung, der machtlose ter Stegen zeigte keine Reaktion. Der ohne den erkrankten brasilianischen Topstar Neymar (Mumps) angetretene Favorit war aber unbeeindruckt und fand durch Messi die richtige Antwort. Der Argentinier versenkte gleich zwei direkte Freistöße und drehte damit die Partie. Dies war ihm in seiner glanzvollen Profi-Karriere zuvor noch nie in einem Spiel gelungen.

Nach der Führung bestimmte die Mannschaft von Trainer Luis Enrique die Begegnung, Sevilla verlor im Angriffswirbel des Gegners phasenweise den Überblick. Messi zauberte, die ersatzgeschwächten Andalusier schauten hilflos zu. Lohn der Überlegenheit war der dritte Treffer noch vor der Pause durch Rafinha nach schönem Zuspiel von Suarez.

Auch nach dem Wechsel hatte der Favorit das Geschehen unter den Augen von UEFA-Präsident Michel Platini zunächst im Griff und sorgte durch Suarez scheinbar für die Entscheidung. Doch mit dem sicheren Vorsprung im Rücken schlichen sich zahlreiche Unachtsamkeiten ins Barca-Spiel ein, die Defensive offenbarte große Schwächen. Reyes traf zum 2:4 – ter Stegen war erneut chancenlos. Nach dem verwandelten Elfmeter von Gameiro wurde es spannend. Der von Borussia Dortmund ausgeliehene Stürmer Ciro Immobile legte kurz nach seiner Einwechslung in der 80. Minute Konopljanka das 4:4 auf.

Messi verfehlte in der 90. Minute mit einem Freistoß sein Ziel nur knapp. Es kam zur Verlängerung mit dem glücklicheren Ende für Barcelona.