LASK nimmt Sensation gegen Besiktas Istanbul ins Visier

Der LASK steht in der Fußball-Europa-League-Qualifikation vor einer Mammutaufgabe. Die Oberösterreicher müssen den türkischen Topclub Besiktas Istanbul am Donnerstag (19.45 Uhr) im Linzer Stadion bezwingen, um das Europacup-Abenteuer fortsetzen zu können. Beim 0:1 in der Türkei hat die Glasner-Elf gezeigt, dass sie mit Ryan Babel und Co. mithalten kann, das gilt es jetzt auch zu Hause zu beweisen.

„Unser Ziel in Istanbul war ein gutes Ergebnis zu erzielen, wodurch im Rückspiel alles möglich ist. Das haben wir geschafft“, sagte Coach Oliver Glasner am Mittwoch. Schon das darf als Erfolg verbucht werden. Der erst vergangene Saison in die Bundesliga zurückgekehrte LASK nimmt heuer erstmals seit 1999 wieder am Europacup teil. Besiktas war demgegenüber letztes Jahr etwa im Champions-League-Achtelfinale. „Es ist schön, dass wir gegen so einen Gegner noch eine realistische Chance haben“, betonte Glasner.

Druck bei Besiktas

Der Druck liegt klar aufseiten des 15-fachen türkischen Meisters. Ein Ausscheiden gegen den Linzer Underdog in der dritten Quali-Runde wäre eine große Blamage. „Wir sind alle relativ entspannt, haben nichts zu verlieren und nicht den großen Druck. Wir haben uns eine gute Ausgangsposition geschaffen und werden alles daran setzen, erfolgreich zu sein“, verlautete Abwehrspieler Gernot Trauner.

Das Hinspiel, in dem bei besserer Chancenauswertung Tore möglich gewesen wären, hat den Linzern Hoffnung gemacht. Die Angst vor großen Namen ist verflogen. „Wir wollen furchtlos und unerschrocken auftreten, alles abrufen und spielen wie immer“, kündigte Glasner an. Man werde von Beginn an versuchen, die Truppe von Trainer Senol Günes unter Druck zu setzen. „Wir können aber natürlich nicht 90 Minuten in ihrer Hälfte spielen, sondern müssen auch kompakt stehen und im Abschluss geht es morgen vor allem um Effizienz“, erläuterte der 43-Jährige.

Die fehlte im Istanbuler Vordafone Park auf beiden Seiten größtenteils, den einzigen Treffer hatte Babel bereits in der 6. Minute erzielt. „Es wird eine schwierige Aufgabe, doch wir sehen uns imstande, dass wir ein Tor machen. Ich traue meinen Spielern zu, dass sie die Leistung noch einmal toppen“, blickte Glasner positiv voraus. Die Generalprobe von Besiktas glückte am Sonntag mit einem 2:1-Heimsieg beim Ligastart gegen Akhisarspor, bei dem Babel und Pepe trafen. Der LASK war mit dem 1:0 bei der Admira ebenfalls erfolgreich.

Personell entspannt

Da Glasner dabei einigen Stammkräften eine Pause gegönnt hatte, sollte die nötige Frische beim LASK da sein. Zudem meldete sich auch Stürmer Joao Victor rechtzeitig fit. „Personell hat sich die Situation entspannt, wir können aus dem Vollen schöpfen“, freute sich Glasner. Ein 1:0-Heimsieg würde eine Verlängerung bringen. Den gab es in der Vergangenheit im Europacup bereits. Besonders in Erinnerung ist in Linz noch der 1:0-Erfolg im Hinspiel der 2. UEFA-Cup-Runde gegen Inter Mailand 1985, auch wenn das Rückspiel in der Folge mit 0:4 verloren ging. „Wir werden alles daran setzen, das legendäre Ergebnis zu wiederholen“, kündigte Glasner an.

Mit einem möglichen Elfmeterschießen beschäftigte man sich im Lager der Linzer nicht. „Das ist immer eine mentale Angelegenheit, aus dem Moment heraus“, erklärte der Ex-Ried-Trainer, der darauf hofft, dass seine Spieler in der Partie die Lockerheit bewahren.

Auf die Fan-Unterstützung kann der LASK bauen. Das Linzer Stadion war am Mittwochmittag abgesehen von ein paar Restkarten ausverkauft. 13.900 Zuschauer dürfen gemäß UEFA-Richtlinien hinein, wobei wohl doch einige davon auch den Türken die Daumen drücken werden. „Wir freuen uns riesig auf das Heimspiel, das ausverkaufte Stadion und die großartige Stimmung“, fieberte Trauner dem Anpfiff entgegen.

Bild: GEPA