Lederer im Exklusivinterview: Traiskirchen „für mich kein Rückschritt“

Mit dem FCM Traiskirchen hat Oliver Lederer eine neue Aufgabe gefunden. Zwar ist es nicht die Bundesliga, auch nicht die zweite Liga – von einem Rückschritt will der 40-Jährige aber nicht sprechen.

Es ist eine abwechslungsreiche Geschichte, auf die Oliver Lederer in seiner Zeit als Trainer bereits zurückblicken kann.  Nach zahlreichen Wechseln bei der Admira vom Co-Trainer zum Interimstrainer und wieder zurück, schenkten ihm die Verantwortlichen im Juli 2016 erstmals das langfristige Vertrauen, die Bundesliga-Mannschaft als Chef zu übernehmen.

Nach dem durchwachsenen Ende bei der Admira folgte die durchwachsene Amtszeit beim SKN St. Pölten. Mit einem Punkteschnitt von 0,43 Punkten pro Spiel gelang es Lederer nicht, die Wölfe aus der Krise zu holen.

Neue Aufgabe Regionalliga

Jetzt stellt sich der Wiener einer neuen Aufgabe: Mit dem FCM Traiskirchen soll es in der Regionalliga Ost Erfolge regnen. Von einem Rückschritt will Lederer im Sky-Interview nicht sprechen, wenngleich er den sportlichen Schritt zurück nicht leugnen will. Auf die Frage, ob es für ihn ein Rückschritt ist, entgegnet der ehemalige Sky-Experte: „Für mich nicht. Natürlich ist es, wenn man jetzt ganz banal darauf schaut, dann ist es von der ersten in die dritte Liga schon ein Rückschritt, sportlich. […] Ich versuche meine Schwerpunkte und Vorstellungen auch bei Traiskirchen mit den Spielern zu teilen und sie dafür zu begeistern. Da macht es für mich nicht den Unterschied in welcher Liga.“

Als Trainer ist Oliver Lederer für seinen Einsatz im Nachwuchs bekannt, auch bei Traiskirchen soll sich das nicht ändern. Mit dem Know-How im Nachwuchsbereich des 40-Jährigen wollen auch die Verantwortlichen in Traiskirchen wirtschaften, ein Punkt, wieso sich Lederer für die Stelle entschieden hat: „Es is t so – wie natürlich bei jedem Verein – dass irgendwann der Wunsch entsteht, dass du Spieler aus dem eigenen Nachwuchs und aus der eigenen zweiten Mannschaft einbaust. Auch hier möchte ich mich in Zukunft vermehrt einbringen.“

Lederer: „Ich kenne die Liga“

Für seine neue Liga fühlt sich Lederer ausreichend vorbereitet. Die Liga ist für den Wiener kein Unbekannter, haben doch sowohl die Admira als auch der SKN Amateurmannschaften in der Regionalliga Ost. Mit etwaigen Überraschungen rechnet er nicht: „Ich traue mich schon sagen, dass ich die Liga kenne, dass ich viele meiner Spieler jetzt kenne und ich die nächsten Tage dazu nützen werde, die Spieler noch besser kennenzulernen.

Wieso nun aber Traiskirchen? Wenn schon Regionalliga, dann könnte es doch auch ein anderer Verein sein. Die Antwort ist einfach: Man kennt sich, schätzt sich und schenkt sich gegenseitig das Vertrauen: „Ich habe mit dem Obmann, Werner Trost, seit vielen, vielen Jahren ein sehr vertrautes Verhältnis. Mit einem der Sponsoren, Jürgen Höfler, der auch Namensgeber ist, bin auch schon sehr lange befreundet und den Bürgermeister habe ich während meiner Zeit bei der Admira kennengelernt. Auch hier besteht ein sehr vertrauensvolles Verhältnis.“

 Es ist wohl, wie es Lederer angeschnitten hat, ein sportlicher Rückschritt. Er wäre aber längst nicht der erste Trainer, der in einer niedrigeren Spielklasse auf sich aufmerksam macht. Vielleicht ist es genau die Station Traiskirchen, die für Lederer sportlich den Unterschied macht. Man darf gespannt bleiben.

Artikelbild: GEPA

(Red./mt, fv)