Nations League: Deutschland steigt doch nicht ab

Der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bleibt die Schmach der Zweitklassigkeit erspart. Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA) beschloss am Dienstag bei seiner Sitzung in Ljubljana eine Reform der Nations League, die eine Aufstockung der A-Liga von 12 auf 16 Mannschaften beinhaltet. Österreich spielt weiter in der ebenfalls auf 16 Teams aufgestockten B-Liga.

Durch die Erweiterung der Ligen A, B und C auf jeweils 16 Mannschaften wird die Nations League im Herbst 2020 in jeweils vier Vierergruppen gespielt und nicht wie bei der Premiere in Dreiergruppen. Mit der sieben Länder umfassenden D-Liga nehmen wie bisher 55 Nationen teil, die Anzahl der Spiele steigt aber von 138 auf 160.

So sehen die Ligen nach der Reform aus

Die Auslosung der zweiten Auflage erfolgt am 3. März 2020 in Amsterdam. Die möglichen Gegner von Österreich, das im Ranking auf Platz 18 aufscheint, sind Schottland, Norwegen, Serbien, Finnland, Slowakei, Türkei, Irland, Nordirland, Bulgarien, Israel, Ungarn und Rumänien. Die Sieger der vier Gruppen der Ligen B, C und D steigen wie bisher in die nächsthöhere Klasse auf, die vier Gruppensieger der A-Liga spielen im Juni 2021 ein Finalturnier.

Da alle sechs Länderspiel-Slots im September, Oktober und November 2020 für die Nations League reserviert sind, wird es im Herbst kommenden Jahres keine Freundschaftsspiele geben können. Im März 2021 startet für das ÖFB-Team dann die Qualifikation für die WM 2022 in Katar mit zehn Spielen.

Dank der Aufstockung der A-Liga sind die vermeintlichen Absteiger Deutschland, Kroatien, Polen und Island auch im Herbst 2020 wieder im Kreis der Topteams dabei. „Dass wir in der Nations League nun doch nicht abgestiegen sind, kommt für mich persönlich überraschend“, sagte DFB-Teamchef Joachim Löw.

In der A-Staffel spielen neben den vier Reformgewinnern noch die vier Finalteilnehmer Portugal (Titelverteidiger), Niederlande, England und Schweiz, dazu weiter Italien, Spanien, Frankreich und Belgien sowie die vier B-Gruppen-Aufsteiger Bosnien-Herzegowina (Sieger der Gruppe 3 vor Österreich), Ukraine, Schweden und Dänemark.

Ausgerechnet der deutsche Fußball, der die Nations League vielfach skeptisch bewertet hatte, profitiert nun von der Euphorie der anderen Nationen. Nicht nur kleine Verbände sind von dem Wettbewerb begeistert. Gerade die Forderung aus großen Fußball-Ländern wie Italien führte nun zu der Reform durch das Exekutivkomitee. Von einer Lex Deutschland will man beim Dachverband nichts wissen. Sichere Werbeeinnahmen und höhere Zuschauerzahlen als bei Testspielen machen die Nations League für viele attraktiv.

(APA/dpa)

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