Titelverteidiger Portugal in EM-Qualifikation unter Druck

Nach dem Fehlstart in die EM-Qualifikation setzt der noch sieglose Titelverteidiger Portugal beim Gastspiel am Samstag in Serbien vor allem auf die Fußball-Künste von Cristiano Ronaldo. Gemeinsam mit Jungstar Joao Felix soll der 34-Jährige von Juventus Turin den Europameister nach zwei Heim-Unentschieden zum Auftakt wieder auf Kurs Richtung EURO 2020 bringen.

Das Team von Trainer Fernando Santos belegt derzeit in Gruppe B mit zwei Punkten nur den vierten Platz hinter der Ukraine (10/4), Luxemburg (4/4) und Serbien (4/3). Echter Anlass zur Sorge besteht für den Nations-League-Champion zwar noch nicht, in Belgrad sollte man sich aber keinen weiteren Patzer leisten.

Ein Scheitern in der Qualifikation käme für Ronaldo einer Demütigung gleich – und könnte möglicherweise seine Karriereplanung beeinflussen. Zuletzt hatte der Stürmer, der bei der jüngsten Wahl zu Europas Fußballer des Jahres dem Niederländer Virgil van Dijk vom Champions-League-Sieger Liverpool den Vortritt lassen musste, in einem Interview erstmals öffentlich über einen möglichen Rücktritt gesprochen. „Vielleicht kann ich meine Karriere im nächsten Jahr beenden“, sagte Ronaldo. Allerdings relativierte der Vater von vier Kindern im selben Gespräch, er könne sich auch vorstellen, „bis 40, 41“ Fußball zu spielen.

Fernando Santos glaubt ganz fest daran, dass der Topstürmer trotz seines fortgeschrittenen Alters noch einige Jahre auf höchstem Niveau spielen wird. „Er ist fit und trainiert immer am Limit“, sagte der Nationaltrainer.

So wie für Portugal lief es auch für Frankreich in den ersten Partien dieser EM-Qualifikation nicht perfekt. Im Juni kassierte der Weltmeister in Gruppe H eine überraschende 0:2-Niederlage in der Türkei, dennoch liegen Antoine Griezmann und Co. mit neun Punkten aus vier Spielen im Soll. Im Heimmatch gegen Albanien stehen die Franzosen vor einem Pflichtsieg, obwohl sie verletzungsbedingt auf namhafte Kicker wie Paul Pogba, N’Golo Kante, Ousmane Dembele oder Aymeric Laporte verzichten müssen.

Ohne große Personalsorgen gehen hingegen die Engländer in die Pool-A-Partie vor eigenem Publikum gegen Bulgarien. Der WM-Vierte von 2018 hat nach zwei Partien sechs Zähler auf dem Konto. Die Spanier halten in Gruppe F sogar nach fünf Matches beim Punktemaximum, und daran dürfte sich wohl auch nach dem Heimspiel am Sonntag gegen die Färöer nichts ändern.

Italien steht in Pool J ebenfalls noch mit weißer Weste da, allerdings wird die „Squadra Azzurra“ am Sonntag auswärts vom Tabellenzweiten Finnland gefordert.

(APA/dpa/Reuters/AFP)

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