Torlinientechnik für EM und Europacup könnte schnell kommen

Nyon (APA/dpa) – Bei einer Sitzung ihres Exekutivkomitees diese Woche in Nyon dürfte die Europäische Fußball-Union (UEFA) den Weg für die Torlinientechnologie auch im europäischen Fußball freimachen. Das „Hawk Eye“ für strittige Torszenen könnte damit bereits bei der EM im Sommer in Frankreich zum Einsatz kommen. Ihre Entscheidungen gibt die UEFA in einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag (15.00 Uhr) bekannt.

In großen Ligen wie Deutschland, England oder Italien kommt das „Hawk Eye“-System bereits zum Einsatz. Der Weltverband (FIFA) hatte die Technik in Brasilien 2014 erstmals bei einer WM zugelassen. Die UEFA ist bisher aber einen anderen Weg gegangen: Bei Spielen der Champions League und Europa League standen zwei zusätzliche Torrichter am Platz.

Der inzwischen gesperrte UEFA-Präsident Michel Platini hatte die Torlinientechnologie immer abgelehnt. Jetzt wollen die Europäer aber doch nachziehen. UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino, der als Präsidentschaftskandidat beim Weltverband FIFA auch die Unterstützung des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) genießt, hat bereits angedeutet, dass es im Exekutivkomitee „positive Signale“ gegeben habe.

Neben der EM könnte die Torlinientechnik ab der kommenden Saison auch schon in der Champions League und der Europa League zum Einsatz kommen. Dafür müssten europaweit etwa 80 Stadien, darunter auch jene der österreichischen Europacup-Vertreter, kostspielig ausgerüstet werden. Infantino: „Das ist eine logistische Herausforderung.“

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