Golf: Wiesberger misst sich bei British Open mit der Elite

Southport/Wien (APA) – Bernd Wiesberger nimmt am Donnerstag (13.40 Uhr/live Sky) zum fünften Mal das „Open Championship“ in Angriff. Das älteste der vier Major-Golfturniere erlebt schon seine 146. Auflage, Schauplatz ist zum zehnten Mal und erstmals seit 2008 Royal Birkdale nahe Southport. Das Rennen um die Trophäe, den „Claret Jug“, ist indes weit offen.

Der Schwede Henrik Stenson kommt nach seinem Sieg in Royal Troon als Titelverteidiger des British Open in die Merseyside nördlich von Liverpool. Doch die jüngste gezeigten Leistungen stempeln ihn ebensowenig zum Favoriten wie den Weltranglisten-Ersten Dustin Johnson sowie dessen Vorgänger Jordan Spieth und Rory McIlroy.

Den zweifache Open-Gewinner Padraig Harrington (2007 und 2008/in Birkdale) hat hingegen zuletzt als Vierter der Scottish Open ansteigende Form bewiesen. „Bringt mich zu einem Links-Kurs und ich werde dort zweifellos einen Vorteil haben“, sagte der 45-jährige Ire.

Stark im Links-Golf, also auf Kursen in Küstennähe, mit viel Wind, Dünen, tiefen Bunkern, Gestrüpp und tiefem Rough neben der Ideallinie, ist auch Sergio Garcia. Der Spanier kommt als Masters-Sieger zum dritten Major-Turnier des Jahres. Das Green Jacket von Augusta und die Weinkaraffe der Open hat bisher nur Tiger Woods im gleichen Jahr (2005) erobert. Garcia scheint fähig, es dem in der Weltrangliste aus den besten 1.000 gerutschten Superstar gleichzutun.

„Jeder weiß, wie sehr ich die Open liebe“, sagte der 37-Jährige, der zum dritten Mal in Royal Birkdale spielt. Bei den Open hat der Iberer bisher zehn Top-Ten-Plätze erreicht, davon zwei zweite Ränge. „Einen Titel möchte ich unbedingt holen, bevor ich aufhöre. Ich werde es diese Woche wieder probieren“, betonte die aktuelle Nummer zwei der European-Tour-Saison auf der Tour-Website.

Spitzenreiter der Europa-Saisonwertung und Lokalmatador in Southport ist Tommy Fleetwood. Keiner der Teilnehmer kennt die Tücken von Royal Birkdale so gut wie der 26-Jährige. Als junger Bursche schwindelte er sich oft auf den Kurs, der schon damals als einer der schönsten der Welt galt. „Wenn man nur fünf Minuten entfernt wohnt, will man natürlich dort spielen“, sagte er vor dem „Heimspiel“. Sein Zugang war damals ohne „Tee Time“ nicht das Hauptportal des Clubs, sondern meist ein Schleichweg bei der fünften Spielbahn. „Heute wäre das nicht mehr möglich, dort sind jetzt Zäune und Büsche“, erklärte der Weltranglisten-14.

Fleetwood ist nicht nur der sentimentale Favorit („Ich träume vom Sieg bei den Open seit ich fünf Jahre alt war“), auch seine Leistungen heben ihn ebenso wie den US-Open-Gewinner Brooks Koepka (USA) in den Kreis der Titelanwärter. Er hat heuer in Abu Dhabi und die Open de France gewonnen und war u.a. bei Wiesbergers Sieg in Shenzhen (China) Zweiter.

Größeren Druck als sonst werde er als Lokalmatador nicht verspüren, glaubt Fleetwood. „Ich werde die größte Unterstützung meines Lebens haben, alle wollen, dass ich gut spiele. Das wird nett, ich glaube, ich muss lächeln, wenn ich auf den Platz gehe.“

Wiesberger hat sich am Dienstag auf einer Runde mit Garcia und Scottish-Open-Gewinner Rafael Cabrera-Bello auf den Kurs eingestimmt. „Ein großartiger Tag“, meinte der Burgenländer. Er hat gute Resultate im Links-Golf erreicht, bei den Open kam er aber bisher über einen 64. Platz (beim Debüt 2013 in Muirfield) nicht hinaus.

Bei den US Open Mitte Juni war der 31-Jährige der bisher besten Major-Platzierung eines Österreichers als 16. recht nahe gekommen. Das rot-weiß-rote Topresultat stammt von Markus Brier. Der Wiener war 2007 bei den Open Zwölfter. „Es würde mich natürlich freuen, wenn ich diese Bestmarke einstellen kann“, sagte Wiesberger.

Wiesberger ist die Konstanz in Person, die Scottish Open (51.) brachten ihn nicht aus dem Rhythmus. „Ich fühle mich beim Spiel vom Tee zum Green (vom Abschlag zum Grün, Anm.) nach der Arbeit mit meinen Coaches wieder sehr wohl“, betonte Wiesberger, der Achte der Europa-Saisonwertung.

Er vertraut darauf, in Royal Birkdale seine Stärken auszuspielen. „Der Saisonverlauf zeigt, dass ich auch bei großen Turnieren vorne dabei sein kann und das wird auch mein Ziel für das kommende Turnier sein. Sofern ich die Fehler in Grenzen halten kann und mich auf meine Stärken fokussiere, ist das auch hier durchaus möglich“, erklärte Wiesberger gegenüber der APA.

Als Nummer 29 der Welt und fünffacher Turniersieger hat Wiesberger seine Ziele auch bei einem Major mittlerweile recht hoch gesteckt. „Es ist sicherlich nicht mein Ziel ’nur‘ den Cut zu schaffen. Ich will mich an den ersten beiden Tagen in eine Position spielen, von der ich am Wochenende auch eine Chance habe, um die Top-Plätze mitzumischen.“

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