2020 soll es auch bei Schwab klappen mit dem ersten Turniersieg

Wie Bernd Wiesberger hat auch Matthias Schwab das erfolgreichste Jahr seiner Profigolf-Karriere hinter sich. Da ließ sich verschmerzen, dass der Steirer seinen 25. Geburtstag vergangene Woche zu Hause krank im Bett verbringen musste. Anfang Jänner fliegt Schwab nach Florida zur Vorbereitung auf das für ihn in Abu Dhabi beginnende Jahr 2020, das endlich auch den ersten Turniersieg bringen soll.

Auch wenn das Schwab trotz seiner beiden zweiten (Hamburg, Türkei) und einem dritten Platz (München) gar nicht so in den Mittelpunkt seines Ausblicks rückt. „Ich denke da nicht so groß oder langfristig. Wichtig ist eine gute Vorbereitung und dass ich motiviert los lege. Der Rest ergibt sich von selbst“, sagte der einstige Zweite der Europa- und Vierte der Amateur-Weltrangliste, dessen Karriere auch nach dem Wechsel ins Profilager im Sommer 2017 praktisch nur bergauf gegangen ist. Sein erstes volles Premierenjahr beendet er als 228. der Profi-Weltrangliste, 2019 schloss er nach insgesamt zehn Top-Ten-Plätzen schon als 81. der Welt und Nummer 17 im Race ab. 1,745 Mio. Euro Preisgeld inklusive.

Zwar fehlt noch etwas auf die alle Golf-Türen öffnenden Top-50 der Weltrangliste, aber schon jetzt verändern die guten Rankings Schwabs Turnierplanung. Denn er ist für das erste WGC-Event des Jahres in Mexiko ebenso fix qualifiziert wie für die British Open im Juli und damit sein erstes Major. Soferne es nicht schon vorher mit dem Masters in Augusta klappt. „Da muss ich aber wirklich gut spielen, damit sich das noch ausgeht“, ist Schwab bewusst. „Aber derzeit liegt mein Fokus ohnehin ausschließlich auf dem ersten Saisonturnier.“

Schwabs sportliche Entwicklung ist auch deshalb so bemerkenswert, weil die Karriere-Kurve des einstigen Kinder-Wettkönigs („Wetten, dass…?“) trotz Matura, Studium in den USA und gesundheitlicher Rückschläge stetig nach oben zeigt. Schwab hat bisher auf jedem Niveau letztlich immer „geliefert“. Einzig mit dem ersten Sieg auf der European Tour hat es bisher noch nicht geklappt, obwohl der Steirer 2019 mehrmals knapp dran war.

„2019 ist trotzdem auf jeden Fall positiv zu betrachten. Ich habe so gut wie alle Ziele erreicht, hatte einige Highlights und zehn Top Ten sind eine gute Ausbeute“, resümierte Schwab am Rande von Aufnahmen für den deutschen TV-Sender „Sport1“, für den der Golfer aus den Schladminger Bergen auch seine Skills als einstiger Kader-Skirennfahrer auspackte. Beim Rolex-Turnier in der Türkei etwa hatte Schwab vier Tage das Feld angeführt und scheiterte am Ende erst im Stechen.

Schwab weiß deshalb mittlerweile, wie es sich anfühlt, wenn man auf einer großen Golf-Tour um den Sieg mitspielt. Und er hofft, bei der nächsten Gelegenheit kaltschnäuziger zu sein. „Ich muss da einfach noch aggressiver spielen und voll drauflos gehen“, hat er sich vorgenommen.

2020 wird zunächst aber eher kurzfristig geplant. Fix sind die ersten drei „Europa“-Turniere in Abu Dhabi, Dubai und Saudi-Arabien. Über kurz oder lang soll der Weg ohnehin auf die US-PGA-Tour führen. Es ist bekanntes Habitat für den Vanderbilt-Absolventen. „Mit vielen, die heute auf der Tour sind, habe ich im College gespielt und mitgehalten oder war sogar besser“, kennt Schwab keine Berührungsängste mit Spielern oder den Bermudagras-Plätzen in den USA. „Die Dichte ist halt drüben noch etwas größer. Aber Sepp Straka hat es auch geschafft und ich sehe mich zumindest gleich gut wie Sepp.“

(APA)

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