„Bernd is back“ – Wiesberger feiert fünften Titel auf European Tour

Bernd Wiesberger ist endgültig zu alter Form und Wettkampfstärke zurückgekehrt. Der 33-jährige Burgenländer gewann am Sonntag das Golfturnier in Farsö (Dänemark) und feierte seinen fünften Erfolg auf der European Tour. Nach vier Runden hatte er mit dem Gesamtscore von 270 einen Schlag Vorsprung auf den Schotten Robert MacIntyre. Matthias Schwab landete an der neunten Stelle (276).

Für den als Führenden in den Schlusstag gegangenen Wiesberger („Ich freue mich auf einen super Tag“) begann der Sonntag mit zwei Birdies auf den ersten drei Löchern nach Wunsch, auf der vierten Bahn musste er allerdings ein Doppel-Bogey hinnehmen. Davon unbeeindruckt lieferte er fünf weitere Birdies und sogar einen Eagle und konnte sich auch noch zwei Bogeys leisten. MacIntyre blieb bis zum Schluss ein würdiger Gegner, konnte den Weltranglisten-389. nach einem Bogey auf der 17. Bahn aber nicht mehr gefährden.

„Bernd is back“, twitterte die European Tour. Und das in eindrucksvoller Manier. Wiesbergers Performance war über alle Tage im deutlichen Minusbereich gelegen. Hatte er sich in der Entscheidung um die Wochenendteilnahme mit 68er- und 69er-Runden sehr gut präsentiert, trumpfte er am Wochenende mit 67 und 66 richtiggehend auf. Gesamt bedeutete das einen Score von minus 14. Macintyre war auf der Schlussrunde schlaggleich.

„Ich hatte vergangenes Jahr ein hartes Jahr. Es waren schwierige Monate, es ist wunderbar zu sehen, dass es sich ausgezahlt hat“, sagte Wiesberger der European Tour in einer ersten Reaktion.

Erster Sieg nach Handgelenksoperation

Seine bisherigen Triumphe auf der European Tour – Ballantine’s Championship Incheon 2012, Lyoness Open Atzenbrugg 2012, Open de France 2015 und Shenzhen International 2017 – hatte Wiesberger vor seiner Handgelenksoperation in einer Spezialklinik in England gefeiert. Die war wegen einer eingerissen Sehne und Schädigung der umliegenden Strukturen notwendig geworden, um die Sehne bei Rotationsbewegungen zu stabilisieren. Nach siebenmonatiger Pause war er erst Ende November 2018 ins Wettbewerbs-Geschehen zurückgekehrt.

Den ersten Cut schaffte er bei seinem dritten Turnier Mitte Dezember in Malelane (Südafrika/51.), im Februar wurde er als bester Österreicher in der Weltrangliste von Schwab überholt. Anfang Mai lieferte Wiesberger als 14. in Shenzhen das beste Ergebnis seit seinem Comeback ab, am Sonntag folgte der erste Sieg.

Schwab war auf der dritten Runde von Wiesberger als Führender abgelöst worden, nach einer 68 und 66 konnte er am Wochenende mit einer 72 und 70 nicht mehr ganz an die Leistungen vor dem Cut anschließen. Der 24-Jährige verpasste damit sein bestes Tour-Resultat überhaupt, das seit den Indian Open im März 2018 ein vierter Platz ist.

„Bin so vielen Menschen dankbar“

Bernd Wiesberger war nach dem Erfolg nicht nur glücklich, sondern auch überrascht. „Ich habe das nicht erwartet, ich hatte ein hartes vergangenes Jahr. Gewinnen ist nie leicht“, sagte der Burgenländer. Er habe viele großartige Leute um sich gehabt, die ihm geholfen hätten, dorthin zurückzukehren, wo er nun gerade sei.

„Ich hatte so viel Unterstützung, es war unglaublich. Ich bin stolz darauf, es auf diese Weise zurückzuzahlen. Ich bin so vielen Menschen dankbar, die im letzten Jahr für mich da waren.“ Er habe eine großartige Woche gehabt, sagte Wiesberger und meinte die Art, wie er ins Turnier gestartet sei und gespielt habe.

Matthias Schwab war mit dem Top-Ten-Ergebnis zufrieden. „Ich habe heute nicht so schlecht gespielt. Leider brachte ich die Greenshots nicht nahe genug an die Fahnen. Um ein Turnier zu gewinnen oder sich sehr weit vorne zu platzieren, muss man vier Tage sehr gut spielen. Das habe ich leider gestern und heute nicht getan.“ Gratulationen gab es für seinen Landsmann Wiesberger: „Bernd hat super gespielt. Es ist gut, dass er wieder Turniere für uns gewinnen kann.“

(APA)

Bild: GEPA