Guter Start für Schwab und Straka in Atzenbrugg

Atzenbrugg (APA) – Matthias Schwab und Sepp Straka sind gut in die heimischen Golf Open 2018 in Atzenbrugg gestartet. Beide Österreicher spielten in ihren Auftaktrunden des mit 1 Mio. Euro dotierten „Shot Clock Masters“ am Donnerstag 69er-Runden und waren damit bei drei unter Par geteilte Elfte. Solo-Führender ist mit 66 Schlägen der Schwede Oscar Lengden, Altstar Miguel Angel Jimenez ist Zweiter.

Im niederösterreichischen Diamond Country Club wird erstmals in einem kompletten Turnier der European Tour die sogenannte Shot Clock eingesetzt, um das Spiel zu beschleunigen. Die Spieler haben maximal 40 bzw. 50 Sekunden Zeit für ihre Schlagvorbereitung. Die ersten Erkenntnisse waren bei optimalem Golf-Wetter und ausgezeichnetem Platzzustand positiv. Drei Flights (Bestzeit war 3:53 Std.) blieben sogar unter vier Stunden, der normale Schnitt auf der Tour beträgt 4:48 Stunden. Man war also fast eine Stunde schneller als gewohnt unterwegs.

Auch Schwab war begeistert. „Bei den ersten paar Schlägen setzt man sich wegen der Uhr noch selbst etwas unter Druck. Aber letztlich war es ganz leicht zu machen“, sagte Österreichs in Abwesenheit von Bernd Wiesberger Turnierhoffnung. Zudem musste kein einziger Strafschlag wegen Zeitüberschreitung ausgesprochen werden.

Auch der Aufwand – die Tour hat bisher 700.000 Euro in die Entwicklung der Technologie investiert – ist für Schwab gerechtfertigt. „Für mich ist’s eine ziemlich geile Sache. Wir haben vier Stunden gespielt, das ist eine Sensation. Normal sind wir viereinhalb oder fast fünf Stunden unterwegs.“ Dabei wäre es sogar noch schneller gegangen, „hätten wir nicht hin und wieder warten müssen.“

Mit seiner Runde war Schwab zufrieden. „Bogeyfreie drei unter nehme ich natürlich gerne. Es waren nicht viele zwingende Birdiechancen dabei, aber auch keine Fehler“, so sein Resümee. Am Freitag spielen Schwab und Straka am Nachmittag, da geht im Tullnerfeld meist mehr Wind. „Auch die Grüns werden nicht mehr so gut beinand‘ sein“, fürchtet Schwab, der mit seinem kurzen Spiel immer noch nicht zufrieden ist.

Während der 23-jährige Schwab in der Auftaktrunde fehlerfrei blieb, lieferte Straka (25) eine „bunte“ Scorekarte ab. „Das war heute wieder ziemlich typisch von mir. Alles dabei, von Birdies und Eagle bis zu einem Doppelbogey“, sagte der in den USA lebende Wiener und Doppelstaatsbürger, der im Vorjahr bis zum Schluss um den Sieg mitgespielt hatte.

Straka hatte zuletzt vergeblich versucht, sich in den USA für die PGA-Tour zu qualifizieren. „Ich habe zwar solide gespielt, aber die ganz großen Ergebnisse haben gefehlt“, erklärte er. In Atzenbrugg läuft es aber meist sehr gut für den 1,90 Meter großen Longhitter. „Ich kenne den Platz mittlerweile ziemlich gut, habe viele gute Schlagerinnerungen, an denen man sich orientiert.“

Die Premiere der Shot Clock gefiel auch ihm „Anfangs war’s noch ein bisschen komisch. Aber nach zwei, drei Löchern hat man sich daran gewöhnt und denkt nicht mehr daran“, begrüßte der „Schnellspieler“ die Einführung der Stoppuhr. „Das war sicher die schnellste Profirunde, die ich je gespielt habe.“

Gut schlug sich mit einer 70 auch der Amateur Kristoffer Reitan, der sich zu Wochenbeginn als erster Norweger für die US Open qualifiziert hatte. In Atzenbrugg spielt der 20-Jährige erstmals auf der European Tour. Das tut auch Tom McKibbin. Der erst 15-jährige nordirische „Super-Amateur“ aus demselben Club wie Rory McIlroy kam mit einer 71 ins Clubhaus.

Von den insgesamt elf Österreichern schaffte es neben Schwab und Straka am ersten Tag kein weiterer, im virtuellen Cut (Top 65) zu bleiben. Am ehesten kann es am Freitag noch der nach 73 Schlägen (+1) auf Platz 69 liegende Lukas Nemecz schaffen.

Beitargsbild: GEPA