McIlroy möchte beim Masters Karriere-Grand-Slam vollenden

Augusta (Georgia) (APA) – Das „grüne Sakko“ fehlt Rory McIlroy noch in seiner Trophäensammlung. Ab Donnerstag unternimmt der Nordire einen weiteren Anlauf, das Masters der Golfprofis in Augusta (Georgia) zu gewinnen und damit seinen Karriere-Grand-Slam zu vollenden. Topfavoriten sind die Doppelsieger 2016, Jason Day und Adam Scott (beide AUS), Titelverteidiger Jordan Spieth (USA) und Dreifach-Gewinner Phil Mickelson (USA).

Für McIlroy, den früheren Weltranglisten-Ersten, ist es mit nur 26 Jahren schon die achte Teilnahme im Augusta National. Im Vorjahr war er beim überlegenen Sieg von Jungstar Spieth Vierter – das war seine bisher beste Platzierung. Vier Major-Titel hat McIlroy bisher erobert, das Masters hätte sogar sein erster werden können. Denn 2011 nahm er den Schlusstag mit vier Schlägen Vorsprung in Angriff – nach einer 80er-Runde auf dem Par-72-Kurs rutschte er an die 15. Stelle ab.

 

Wiesberger vor dem zweiten Antreten beim Masters: „Fühle mich wohl“

 

Diesmal verzichtete McIlroy auf eine frühe Anreise, er kam erst am Montag nach Augusta. „Ich nehme es wie jedes andere Turnier“, erklärte der Star, der 2012 und 2014 Spieler des Jahres auf der US-PGA- und der Europa-Tour war. Auf seiner ersten Trainingsrunde erlebte er gleich ein Highlight: Ein hole-in-one auf der 16. Spielbahn aus 146 Metern.

Erfahrung spielt eine große Rolle beim einzigen der vier Major-Turniere, das stets auf dem gleichen Kurs gespielt wird. Umso höher ist die Leistung von Spieth im Vorjahr einzuschätzen. Bei seinem Start-Ziel-Sieg stellte er als 21-Jähriger mit 270 Schlägen das Rekord-Score von Tiger Woods (1997) ein. Der vom Australier Jason Day kürzlich an der Spitze der Weltrangliste abgelöste Texaner hat Anfang Jänner auf Hawaii triumphiert.

Zuletzt haben sich aber vor allem die Australier Day und Scott in den Vordergrund gespielt. Für den in Ohio lebenden Day wäre ein Masters-Sieg der dritte Turniererfolg in Serie – das war zuletzt Tiger Woods 2001 gelungen – und nach der Premiere beim PGA Championship 2015 der zweite Major-Titel in Folge. Der 28-Jährige hat zuletzt das Palmer Invitational und das Matchplay Championship für sich entschieden.

 

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Sein Landsmann Adam Scott hat sich 2013 im Clubhaus an der Magnolia Lane schon das grüne Sakko anziehen dürfen. Der 35-Jährige hat heuer Ende Februar/Anfang März in Palm Beach Gardens und Miami (WGC-Serie) zwei wichtige Turniere gewonnen.

Seit dem zweiten Sieg des Spaniers Jose Maria Olazabal 1999 hat kein Europäer das erste Major-Turnier der Saison gewonnen. Der Schwede Henrik Stenson hat das Potenzial, diese Durststrecke zu beenden. Nach dem zweiten Rang bei der Generalprobe in Houston passt die Form des Weltranglisten-Sechsten.

„Heuer will ich aggressiver spielen“, kündigte Stenson, der am Dienstag 40 Jahre alt wurde, an. Das hat er sich von Spieth auf zwei gemeinsamen Runden im Vorjahr abgeschaut. Auf der PGA-Tour hat er freilich seit dem Tour Championship 2013, das ihm einen Bonus von zehn Millionen Dollar einbrachte, nicht mehr gewonnen. Stenson gilt als einer der besten Spieler ohne Major-Titel.

 

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Der Burgenländer Bernd Wiesberger spielt zum zweiten Mal an der Magnolia Lane und will heuer von der besseren Kurskenntnis profitieren. „Es gibt hier Spots, an die man den Ball auf keinen Fall schlagen darf, und andere, bei denen ein verfehltes Grün kein großes Problem darstellt“, erklärte der 30-Jährige gegenüber der APA.

Sein 22. Platz beim Debüt 2015 deutet darauf hin, dass der Par-72-Kurs des Augusta National seinem Spiel durchaus entgegenkommt. Der Deutsche Martin Kaymer, immerhin zweifacher Major-Gewinner war bei acht Teilnahmen nie besser als 31. Wiesberger gab sich angesichts guter Form jedenfalls optimistisch: „Der Platz liegt mir gut im Auge, und ich fühle mich wohl. Man kommt einfach gerne hierher und ist Teil dieses Turniers.“

 

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