Trio Dunne, Oosthuizen, Day bei British Open voran

(APA) –Ein Amateur hat auf der dritten Runde der British Open in St. Andrews die Überraschung geliefert. Der Ire Paul Dunne nimmt den Schlusstag auf dem Old Course in einem Spitzentrio mit Louis Oosthuizen aus Südafrika und dem Australier Jason Day (je 204 Schläge/12 unter Par) in Angriff.
Mit einem Schlag Rückstand folgte US-Favorit Jordan Spieth auf dem dritten Rang. Bernd Wiesberger lag auf Platz 70.

Dunne ist die Sensation der 144. Auflage der Open. Auf den ersten zwei Runden hatte er nur zwei Schlagverluste kassiert. Am Sonntag schrieb der 22-Jährige, der in Alabama studiert, eine makellose 66 in seine Scorekarte. Damit lag der Qualifikant, der sich die Teilnahme vor zwei Wochen gesichert hatte, gleichauf mit den zwei erfolgreichen Profis Oosthuizen, dem Open-Sieger 2010, und Day, dem Zweiten des Masters 2011, an der Spitze.

„Wenn wir hier ein Amateurturnier spielen würden, wäre ich von meinem Score nicht überrascht“, sagte Dunne. „Ich habe einfach Glück, dass es beim größten Event der Welt passiert ist.“ Gewinnt er am Montag, dann würde er als erster Amateur seit 85 Jahren den Claret Jug als Siegestrophäe erhalten. Beim Preisgeld gehen Amateure allerdings leer aus.

Doch auch der Weltranglisten-Zweite Spieth ist nach einer 66er-Runde, seiner bisher besten auf dem Old Course (Par 72), weiter im Rennen. Der 21-Jährige wäre der erste Spieler seit 1953, der die ersten drei Major-Turniere des Jahres gewinnt. Der Champion des Masters und der US Open schaffte sieben Birdies bei nur einem Bogey.

Dem Iren Padraig Harrington gelang sogar eine 65 und er greift bei nur zwei Schlägen Rückstand nach seinem vierten Major-Titel, dem ersten seit sieben Jahren. Der 43-Jährige hat 2007 und 2008 bei den Open triumphiert.

Wiesberger war als Gewinner der Open de France mit Vorschusslorbeeren angereist, vermochte bei der Serie der tiefen Scores seiner Kollegen aber nicht mitzuhalten. Der Burgenländer spielte am Sonntag mit 71 Schlägen seine bisher beste Runde, wirklich zufrieden war er mit seinem Score aber nicht. Mit vier Birdies und drei Bogeys (eines davon neuerlich auf dem berüchtigten 17. Loch) gelang dem 29-Jährigen auf der dritten Runde nicht die erhoffte Steigerung. Er hält bei 215 Schlägen (1 unter Par).

„Ich habe gutes Golf gespielt, aber die Löcher sind diese Woche für mich wie vernagelt“, ließ Wiesberger via Twitter wissen. „Ich bekomme keinen Lauf auf den Greens“, meinte der Oberwarter und hoffte auf eine niedrige Schlussrunde am Montag. Das mit umgerechnet rund 9 Millionen Euro dotierte Turnier musste wegen starken Sturms am Samstag um einen Tag verlängert werden. Österreichs Nummer eins hatte gerade noch den Cut geschafft.

Wiesberger war mit viel Selbstvertrauen und guten Erinnerungen nach St. Andrews gekommen. Im vergangenen Oktober hatte er sich dort mit einer 68er-Runde zum Abschluss der Links Championships noch auf den 14. Platz verbessert.