Wiesberger vor drittem Augusta-Start „guter Dinge“

Augusta (Georgia)/Wien (APA) – APA-Interview mit Profi-Golfer Bernd Wiesberger vor dem 81. Golf-Masters in Augusta:

APA: 2017 sind sie zum bereits dritten Mal beim US-Masters am Start. Geht man da schon mit etwas „Routine“ ans Werk und was haben sie aus den bisherigen Turnierrunden dort mitgenommen, das 2017 hilfreich sein könnte?

Wiesberger: „Es ist immer wieder toll, nach Augusta zu kommen. Aber Routine ist es hier in gewisser Weise nie. Ich denke, der Platz wird sich ähnlich wie im Vorjahr präsentieren, 2015 war es doch eher feucht und die Grüns etwas weicher. Es wird also eher schwierig, das kommt meiner Spielanlage aber entgegen. Augusta ist auch beim dritten Start immer noch ein spezielles Turnier. Aber natürlich weiß man jetzt, wo alles ist und wie man die einzelnen Löcher taktisch angeht. Da habe ich viel Information aus den letzten zwei Jahren gesammelt. Ich bin also guter Dinge.“

 

APA: Was sind prinzipiell die Kriterien, um in August ein gutes Score zu erzielen?

Wiesberger: „Nichts Spezielles. Man muss schauen, in möglichst allen Bereichen gut vorbereitet zu sein. Aber mit Sicherheit sind die Par-Fünf wichtig, um Schläge raus zu holen. Das sind sicher die besten Chancen für Birdies. Vor allem, wenn wegen dem starkem Wind und den harten Grüns die Bedingungen schwierig werden, dann spielt sich der Platz sehr, sehr schwer. Etwas ganz Wichtiges ist die Distanzkontrolle in die Grüns nach im Idealfall getroffenen Fairways. Dass man dann die richtigen Plateaus und Ondulierungen trifft und so den Ball vielleicht ein bisschen näher ans Loch bringt.“

 

Beim ersten Major des Jahres kämpfen u.a. Bernd Wiesberger, Martin Kaymer, Rory McIlroy, Jordan Spieth und Phil Mickelson um das “Green Jacket”. Neben der Live-Übertragung auf Sky Sport werden zwei Live-Streams auf skysportaustria.at für alle User der Website angeboten. In Kooperation mit dem “Augusta National Golf Club” übertragen wir die Vorbereitungen der Top-Spieler auf der Driving Range sowie den Abschlag aller Spieler an den drei Löchern des berühmten Amen Corner im Live-Stream.

 

APA: Wie lief die unmittelbare Masters-Vorbereitung und wie fühlen sie sich in Form?

Wiesberger: „Ich habe die Woche zwischen dem WGC und dem Major hier genutzt, um im Rhythmus zu bleiben. Houston war vom Ergebnis her ganz passabel. Ich habe zwar zu keiner Zeit wirklich Feuer gefangen und extrem viele Birdies gemacht, aber auch die Bogeys von der Score-Karte gelassen. Es stimmt mich positiv, dass ich die Sicherheit für Augusta habe, ich mache nicht allzu viele Fehler derzeit. Also waren im Vorfeld auch nicht mehr viele Schrauben zu justieren. Ich kann befreit drauflos spielen und eine gute Woche erwarten.“

 

APA: Sie spielen in den ersten beiden Runde mit Jason Dufner und Ernie Els. Els ist eines ihrer Jugend-Idole. Das motiviert, oder?

Wiesberger: „Es freut mich ungemein, in einer Gruppe mit gleich zwei Major-Siegern zu spielen. Ernie Els hat das Masters ja selbst schon einmal fast gewonnen, wurde nur ganz knapp von Phil Mickelson geschlagen. Er hat sicher die meiste Erfahrung, er ist aber auch abseits des Golfplatzes sehr umgänglich. Ich bin echt happy, so eine gute Gruppe erwischt zu haben.“

 

APA: Sie waren 2015 der erste Österreicher beim Masters und als 22. gleich bester Debütant. Gehen sie mit konkreten Erwartungen in das erste Major des Jahres 2017?

Wiesberger: „Ich denke nicht, dass man großartig eine Zahl in Kopf haben sollte. Wenn ich so weiter spiele wie in Houston und ein, zwei Mal pro Runde mehr an Putts lochen kann als zuletzt und mich dadurch nach vorne arbeiten kann, ist mit Sicherheit was drin. Ich fühle mich wohl und bin sicher, dass ein gutes Ergebnis rausschaut.“