Woods vor US Open im Blickpunkt

Nach dem großartigen Comeback im Masters und dem 15. Major-Titel sind vor den Golf-US-Open in Pebble Beach alle Augen auf Tiger Woods gerichtet. Der Superstar hatte vor 19 Jahren auf dem Links-Kurs an der kalifornischen Küste seine ersten US Open gewonnen. Sein US-Landsmann Brooks Koepka kommt als Open-Sieger von 2017 und 2018, fühlt sich als vierfacher Major-Gewinner aber nicht richtig gewürdigt.

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Österreich ist beim dritten der vier wichtigsten Saisonturniere (12,5 Mio. Dollar, Par 71) ab Donnerstag gleich mit zwei Spielern vertreten, durch Sepp Straka (Abschlag 15.45 Uhr MESZ) und Bernd Wiesberger (15.56 Uhr). Der in den USA lebende Straka kommt dank des Sieges in einem Qualifikationsturnier in seiner ersten Saison auf der PGA-Tour zu seinem Major-Debüt. Der 26-Jährige zeigte sich überwältigt. „Unglaublich, dass ich ab Donnerstag mein erstes Major in Pebble spiele“, schrieb Straka auf Twitter. Er sei vom Glück verwöhnt und dankbar für die Möglichkeiten und die Unterstützung, die ihn zu diesem Punkt gebracht hätten.

Wiesberger erhielt nach knappem Scheitern in der Qualifikation doch noch einen Startplatz und bestreitet seine fünften US Open. 2017 hatte er beim Turnier mit den jährlich wechselnden Schauplätzen erstmals den Cut geschafft und als 16. sein zweitbestes Major-Resultat erreicht. Im Vorjahr verhinderte eine Handgelenksblessur ein Antreten. Mit seinem fünften Titel auf der Europa-Tour Ende Mai in Dänemark hat sich der 33-jährige Burgenländer nach langer Zwangspause eindrucksvoll zurückgemeldet. Dass er von der European Tour zum Spieler des Monats gewählt wurde, war vor seinem ersten Major seit dem Masters im April 2018 (24. Platz) ein weiterer Motivationsschub.

Woods hat indes die Major-Rekordmarke von 18 Titeln seines Landsmannes Jack Nicklaus im Visier. „Falls ich körperlich weiterhin Fortschritte mache und weiter besser und besser werde, dann habe ich Chancen. Hypothetisch gebe ich mir noch zehn Jahre, dann sind das noch 40 Major-Turniere“, sagte der 43-Jährige am Dienstag (Ortszeit) in Pebble Beach vor den 119. Open.

Unvergessen ist der glanzvolle Auftritt von Woods in Pebble Beach 2000. Damals zertrümmerte er an der Pazifikküste die Konkurrenz, die 15 Schläge Vorsprung beim ersten von bisher drei US-Open-Triumphen sind immer noch Major-Rekord. Der Platz hat sich seitdem kaum verändert. „Er ist nicht übermäßig lang, aber knifflig“, sagte Woods.

Brooks Koepka vermisst den Respekt, den er nach seinen je zwei Titeln im PGA-Championship und bei den US Open verdienen würde. So wird der 29-Jährige in einer Promotion der Open auf FoxTV als Sieger der zwei vergangenen Jahre nicht einmal erwähnt. Koepka nahm es locker. „Man muss immer etwas finden, das einem zusätzliche Motivation gibt“, sagte der Weltranglisten-Erste.

Koepka sieht sich selbst als „normaler Bursche, der halt wirklich gut im Golf ist“. Ein dritter Open-Sieg in Serie, der 2,16 Millionen Dollar einbrächte, wäre freilich alles andere als normal. Bei den seit 1895 ausgetragenen Open ist erst einem Spieler der Hattrick gelungen – dem Schotten Willie Anderson vor mehr als 100 Jahren (1903-1905). Und als Nummer 1 der Welt bei den US Open zu triumphieren, hat bisher nur Tiger Woods geschafft.

(APA)

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