„Grexit“ – Griechenland nach zweiter Färöer-Blamage am Boden

(APA/dpa/Reuters) – Nach der griechischen Wirtschaft liegt auch der griechische Fußball am Boden. Das Nationalteam ist am Samstag auf einem neuen Tiefpunkt angekommen. Gegen Fußball-Zwerg Färöer setzte es in der EM-Qualifikation bereits die zweite Niederlage innerhalb eines Jahres. Der EM-Zug ist für den Europameister von 2004 nach dem 1:2 in Torshavn so gut wie abgefahren.

„Nationale Erniedrigung“, titelte die griechische Boulevardzeitung „To Proto Thema“ nach der neuerlichen Schmach. Schon im November hatten die Griechen, im Sommer 2014 noch im WM-Achtelfinale, gegen die Färinger eine 0:1-Heimblamage hinnehmen müssen. Der Kabinenjubel der Inselkicker aus dem Nordatlantik wurde danach auf Youtube zu einem weltweiten Hit.

Die Revanche ging völlig daneben. Nach sechs Quali-Spielen warten die Griechen immer noch auf ihren ersten Sieg. Mit zwei Punkten liegen sie am Tabellenende der Gruppe F. „Grexit und Erniedrigung“, schrieb „Livesport“ in Anspielung auf die Schuldenkrise und einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone. Das Nationalteam sei ein Witz, über den man weltweit lache.

Die Griechen lösten Österreich als Lieblingsgegner der Färöer ab. Das ÖFB-Team war 1990 (0:1) und 2008 (1:1) auswärts gegen die Amateure gestolpert. Unter Teamchef Marcel Koller gab es im Oktober 2013 in Torshavn aber einen 3:0-Sieg. Die Färöer sind nach ihren zwei Triumphen gegen Griechenland nun sensationell Tabellenvierter. Der Rückstand auf die drittplatzierten Ungarn beträgt fünf Punkte.