Handball: ÖHB-Männer erwartet „knallharter Kampf“ in Rumänien

Baia Mare (APA) – Schon am Donnerstag könnten Österreichs Handballmänner mit einem Sieg im Auswärtsduell mit Rumänien das Play-off-Ticket der WM-Qualifikation lösen. Doch nach den lockeren Kantersiegen über Italien wird das Spiel in Baia Mare für die stark verjüngte ÖHB-Truppe zur Nagelprobe. Und der knappe Erfolg im „Hinspiel“ könnte sich noch als Bumerang erweisen.

Drei Tore sind es nur, die Österreich nach dem 27:24-Heimsieg im Herbst den Rumänen voraus hat. Mit einem Sieg wäre man vorzeitig vor dem abschließenden Spiel gegen Finnland am Sonntag (16.00 in der Südstadt) für das WM-Play-off im Juni qualifiziert. Eine Niederlage hingegen würde Punktgleichheit bedeuten und dürfte also nur hauchdünn ausfallen, da dann der direkte Vergleich zählt.

„Ich war damals in erster Linie froh, dass wir gewonnen haben, aber nachträglich gesehen, wäre da schon eine bessere Ausgangsposition möglich gewesen“, ärgerte sich etwa Goalie Thomas Bauer. Bitter, dass damals ein zwischenzeitlicher Acht-Tore-Vorsprung aus der 42. Minute noch dahinschmolz.

Bauer kann es nicht mehr ändern, er erwartet ein enges Duell auf Augenhöhe. „Wir haben Respekt, jeder weiß, dass Rumänien eine andere Hausnummer (als Italien, Anm.) ist. Rumänien ist unser Level. Das wird ein knallharter Kampf“, sagte der Frankreich-Legionär. Verstärkung erhält Bauer diesmal von Tormann-Routinier Nikola Marinovic, der Teamchef Patrekur Johannesson pünktlich zur Vorentscheidung wieder zur Verfügung steht – im Gegensatz zu den weiterhin absenten Leistungsträgern Viktor Szilagyi, Maximilian Hermann, Romas Kirveliavicius und Flügelflitzer Robert Weber.

„Es ist gut zu sehen, dass die junge Mannschaft sich bisher so präsentiert hat“, freute sich Marinovic, der mit seinem Schweizer Club Schaffhausen in der laufenden Champions-League-Saison ebenso wie Teamkollege Janko Bozovic mit Metalurg Skopje bereits in der 2.000er-Halle von Baia Mare gastierte. Gerade die unerfahrenen Akteure in der ÖHB-Auswahl könnte der „Hexenkessel“ vor besondere Herausforderungen stellen.

„Rumänien ist die wichtigste Prüfung. Es ist einfach, zu Hause zu spielen. Man sieht wie weit Spieler sind, wenn sie Leistung unter Druck bringen müssen“, betonte Johannesson angesichts des 30:19-„Spaziergangs“ gegen die Italiener am vergangenen Samstag in der Südstadt. Rumänien hingegen sei schon von der Qualität her eine ganz andere Angelegenheit. „Sie haben deutlich mehr Erfahrung“, meinte der Isländer, der freilich gewohnt zuversichtlich in die Partie geht: „Das sagt nicht alles. Ich habe volles Vertrauen in meine Mannschaft.“

 

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