Handball: ÖHB-Männer in EM-Quali vor zwei Pflichtsiegen gegen Finnen

Wien (APA) – Österreichs Handball-Nationalteam der Männer steht in Gruppe 7 der EM-Qualifikation vor zwei Pflichtsiegen gegen Finnland. Nach den Niederlagen im Herbst in Spanien (16:27) und daheim gegen Deutschland (24:28) bliebe die Chance auf den zweiten Gruppenrang und damit einen Fixplatz bei der Endrunde im Jänner in Polen nur bei zwei vollen Erfolgen aufrecht. Zu unterschätzen sind die Finnen aber nicht.

„Das wird definitiv kein Selbstläufer“, sprach ÖHB-Teamchef Patrekur Johannesson an seinen 16-köpfigen Kader eine Warnung aus, sieht sein Team als WM-13. aber doch in der Favoritenrolle. „Die Finnen haben gegen Spanien nur minus sieben verloren. Aber wenn wir unsere Leistung von der WM abrufen können, müssen wir diese vier Punkte holen. Daher stehen wir natürlich unter Druck, Finnland hat nichts zu verlieren.“

Die WM in Katar mit dem Achtelfinal-Out gegen die Gastgeber wurde analysiert. Zum Ärger über einige entscheidende Fehlpfiffe Unparteiischer kam die Erkenntnis, dass ein besseres Abschneiden auch durch Eigenfehler vergeben wurde. Für ÖHB-Generalsekretär Martin Hausleitner ist die Bilanz aber positiv: „Es muss von dieser WM überbleiben, dass es die bisher beste Platzierung einer österreichischen Mannschaft ist.“

Die befürchtete Rücktrittswelle blieb nach der WM aus, der 36-jährige Kapitän Viktor Szilagyi und der 35-jährige Vitas Ziura bleiben einmal bis nach Ende der EM-Qualifikation. In der soll es am 10. Juni in Innsbruck gegen Spanien und am 14. Juni in Kiel gegen Deutschland um ein EM-Ticket gehen. Im Gegensatz zu den Niederlagen gegen diese beiden Teams ist Szilagyi nun fit und soll für die nötigen Impulse sorgen.

Dafür ereilte Johannesson diese Woche die Hiobsbotschaft, dass Maximilian Hermann mit einer schweren Schulterblessur ausfällt. Wegen eines bei einem Trainingsunfall erlittenen Ödems in der linken Wurfschulter muss der Rückraumspieler vom Bergischen HC unters Messer. „Das bedeutet mindestens ein halbes Jahr Pause“, erklärte Hausleitner am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien.

Für Hermann springt Lucas Mayer ein. Der Vorarlberger hatte in der Vorwoche seinen Team-Rücktritt verkündet, aber betont, einzuspringen, wenn Not am Mann sei. Dies ist nun umso mehr der Fall, als Roland Schlinger nach seinem Team-Rücktritt und Markus Wagesreiter nicht zur Verfügung stehen. Mayer spielt am Samstag mit Bregenz um den Aufstieg ins HLA-Halbfinale, Treffpunkt für alle ist am Sonntag in Finnland.

Dort bleiben noch drei Tage, ehe am Mittwoch, 29. April (17.30 Uhr MESZ, live ORF Sport +) in Vantaa das erste Duell mit den Finnen auf dem Programm steht. „Sie sind nicht groß, aber recht schnell und haben eine unangenehme Deckung“, meinte West-Wien-Akteur Fabian Posch über die gegnerischen Spieler. „Aber wir haben genug Zeit, uns vorzubereiten. Wir wissen, was auf dem Spiel steht.“

Das Rückspiel ist für 2. Mai (20.25 Uhr) in Bregenz angesetzt ist. Drei Stunden davor steigt das „Vorspiel der Legenden“ zwischen den „Allstars Andy Dittert“ und den „Champions-League-Legenden Bregenz Handball“. In den EM-Quali-Parallelpartien hoffen die Österreicher auf zwei Spanien-Siege gegen Deutschland. Ansonsten bliebe nur die realistische Hoffnung, als bester Dritter der sieben Gruppen zur EM zu kommen.

Österreichs Handball-Bund (ÖHB), dessen Direktorium bei der Hauptversammlung am Vorabend des Matches in Bregenz zur Wiederwahl antritt, unterstützt übrigens einen von Skandinaviern beim Weltverband (IHF) lancierten Antrag, wonach der Einsatz eingebürgerter Spieler nur möglich sein soll, falls diese noch nicht für ein anderes Land gespielt haben – eine Reaktion auf die „Legionärstruppe“ von Vize-Weltmeister Katar.