Handball-Verband verteidigt Hygienekonzept bei EM

Angesichts vieler Corona-Fälle bei der EM sieht die Europäische Handballföderation (EHF) das Gesundheitskonzept des Turniers vor große Herausforderungen gestellt. „Das ist gar nicht zu leugnen. Allerdings war, als das Hygienekonzept entwickelt und mit den Organisatoren abgestimmt wurde, die Situation eine andere“, sagte der österreichische EHF-Generalsekretär Martin Hausleitner am Dienstag.

Vor dem Turnier hatte es in den Reihen von Österreichs Gruppengegner Polen mehrere positive Befunde gegeben. Im ÖHB-Team erwischte es am Montag Lukas Herburger. Deutschland verzeichnete am Tag nach dem Sieg gegen Österreich gleich sieben Fälle, am (heutigen) Dienstag kamen noch zwei weitere dazu. Damit waren im Duell um den Gruppensieg gegen Polen neun DHB-Akteure nicht dabei.

Hausleitner: „Schärfen laufend nach“

Dennoch hält die EHF ihr Konzept auch in der aktuellen Situation mit der hochansteckenden Omikron-Variante für angemessen. „Gemeinsam mit den Organisatoren haben wir schon vor dem Turnier an einigen Stellen nachgeschärft und schärfen auch laufend nach“, sagte Hausleitner. Das betrifft seiner Sicht auch die Unterkünfte der Teams in der Slowakei und Ungarn.

„Alle Mannschaften haben ihre eigenen Bereiche in den Hotels. In diesen Bereichen essen sie auch. Teams, in denen es zu mehreren Infektionen kam, sind in Einzelzimmern untergebracht. Was die Hotels anbelangt, befinden sich die Teams im Prinzip schon in einer Blase“, so Hausleitner. Dabei hatte sich Frankreichs mehrfacher Welthandballer Nikola Karabatic zu EM-Beginn über die Zustände im Hotel in Ungarn beschwert, wo sich die Franzosen nach seinen Angaben unter Gästen bewegt haben, die keine Maske trugen. „Die möglichen Missstände wurden angesprochen und behoben“, sagte Hausleitner.

Einen Abbruch des Turniers zieht die EHF derzeit offenbar nicht in Betracht. „In einem Mannschaftssport wie Handball und auch in einem Fall wie dem Spiel Deutschland gegen Polen zeigt sich, dass zum einen die Möglichkeit gegeben ist, Nachrücker zu nominieren und zum anderen, dass die Qualität dieser Nachrücker sehr hoch ist“, meinte Hausleitner. Während Deutschland schon fix aus der Gruppenphase ausgestiegen ist, hat Österreich vor dem (heutigen) Spiel gegen Belarus keine Chance mehr. Die Antigentests der ÖHB-Mannschaft am Spieltag fielen allesamt negativ aus.

(APA)

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