Hirscher will im Garmisch-RTL Pinturault „lästig“ werden

Garmisch-Partenkirchen (APA) – Mit dem Vorsprung von 44 Zählern in der Disziplinwertung auf Alexis Pinturault startet Marcel Hirscher am Sonntag in den Riesentorlauf von Garmisch-Partenkirchen (10.15/13.15/live). An Saisonsiegen steht es aber 3:1 für den Franzosen, für Hirscher ist dieser im vorletzten Weltcuprennen vor der WM auch der Favorit.

„Wie immer ist alles offen. Mir gefällt der Hang, doch anderen auch und Alexis hat im Riesentorlauf eindeutig die Nase vorne. Er ist der Favorit und das Maß aller Dinge“, merkte Hirscher gegenüber der APA an. Er selbst verbuchte neben seinem Sieg in Alta Badia in diesem Winter vier zweite Plätze, zur Disziplinwertung zählt aber auch der Parallel-RTL (9. Pinturault, 18. Hirscher).

Vielleicht gibt auch die Erinnerung Hirscher nochmals einen zusätzlichen Schub, denn den bisher letzten Riesentorlauf in Garmisch hat er am 1. März 2015 mit dem Megavorsprung von 3,28 Sekunden auf den Deutschen Felix Neureuther gewonnen. Dessen Antreten in seinem Heimrennen war wegen einer Kapselzerrung im linken Knie fraglich, der Start ist aber nun gesichert. „Knietest“, mit einen Hakerl für bestanden, postete Neureuther Samstagfrüh. „Ich bin bereit für mein Heimrennen morgen.“

Auch Pinturault war in Garmisch schon erfolgreich, 2013 im Weltcup und 2009, als er zur Junioren-WM-Gold raste – und Hirscher Bronze einfuhr.

Hirscher bereitete sich am Freitag und Samstagvormittag auf der Reiteralm vor, ehe es am frühen Nachmittag nach Garmisch ging. Am 7. Jänner in Adelboden musste er sich beim bisher letzten Riesentorlauf nur um 4/100 Sekunden Pinturault geschlagen geben und freute sich im zweiten Lauf über ein Gefühl, das er lange nicht hatte. Ob er gelungen sei, dieses zu behalten? „Ja und nein. Es ist gut zu wissen, dass man mit dem momentan Schnellsten mithalten kann, wenn alles passt. Also hoffe ich, dass am Sonntag alles passt und ich ihm lästig werden kann.“ Ein österreichischer Sieg wäre der 100. in der Weltcup-Geschichte im Riesentorlauf für die ÖSV-Herren.

Sechs ÖSV-Läufer haben in diesem Winter im Riesentorlauf für die Weltcupwertung angeschrieben, Philipp Schörghofer war zuletzt in Adelboden Dritter und hofft auf ein neuerliches Erfolgsergebnis. Der Salzburger hat leichte Knieprobleme, sein Antreten am Sonntag ist aber nicht gefährdet.

Für die weiteren zwei WM-Startplätze in St. Moritz kommen Manuel Feller, Roland Leitinger und Christoph Nösig infrage. Leitinger bestritt in der für ihn Weltcup-freien Zeit FIS-Rennen in drei Disziplinen, den Riesentorlauf in Kirchberg gewann er, Spezialist Schörghofer wurde Dritter, Nösig Sechster. Feller durchlebte ein Auf und Ab im Slalom, fand in Schladming als Sechster aber wieder in die Erfolgsspur zurück.

2016 wurde der Garmisch-RTL wegen zu weicher Piste nach Schneeregen abgesagt. Das letzte Rennen vor der WM in St. Moritz steht am Dienstagabend in Stockholm das City-Event (Parallel-Slalom, zählt zum Slalom-Weltcup) auf dem Programm. Spätestens am Mittwoch muss das WM-Team nominiert werden. Österreich darf maximal 24 Athleten plus die Titelverteidiger Anna Veith, Marcel Hirscher und Hannes Reichelt nominieren.

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