Ilsanker: „Wir wollen auch besser spielen“

Den Sieg in der Nations League über Nordirland hat Österreichs Fußball-Nationalmannschaft vor allem drei Einwechselspielern zu verdanken. Louis Schaub und Adrian Grbic verwandelten mit ihren Toren ein 0:1 noch in ein 2:1, Marko Arnautovic leistete am Sonntag im Wiener Happel-Stadion die sehenswerte Vorarbeit zum zweiten ÖFB-Treffer und brachte auch sonst neuen Schwung ins davor lahmende Offensivspiel der Gastgeber.

Arnautovic absolvierte sein erstes Länderspiel nach einjähriger Pause. Er sei „sehr glücklich“ über seine Rückkehr ins Team, gab der China-Legionär danach zu Protokoll. „Und ich hoffe, dass auch die Fans daheim glücklich sind und es genossen haben, dass ich wieder da bin.“

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Vor dessen Eintausch lief es für die Österreicher gegen die äußerst defensiv eingestellten Nordiren nicht nach Wunsch. „Solche Spiele sind nicht einfach, wenn der Gegner mit acht, neun Mann verteidigt. Wir müssen jetzt in der Videoanalyse unsere Fehler sehen und probieren, das so schnell wie möglich zu verändern“, forderte der 31-Jährige.

Sein Lochpass auf Grbic ermöglichte der ÖFB-Auswahl den fünften Sieg in Folge und Grbic sein drittes Tor im sechsten Länderspiel. Erstmals traf der Lorient-Profi in einem Bewerbsspiel der Nationalmannschaft. „Deshalb war es besonders wichtig“, meinte Grbic. „Mit diesem Tor ist uns allen ein Stein vom Herzen gefallen.“ Der Erfolg sei hochverdient gewesen, beteuerte der Stürmer. „Die Nordiren sind nicht zurecht in Führung gegangen. Wir waren die klar bessere Mannschaft.“

Schaub hatte bei seinem Tor Glück, dass das Schiedsrichter-Team seine Abseitsstellung übersah. „Ein paar Kollegen haben mir gesagt, dass es Abseits war, das ist mir am Ende aber egal“, sagte der Luzern-Legionär nach seinem 6. Treffer im 17. Länderspiel.

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Mit dem Ergebnis konnte Schaub ebenso wie seine Mitspieler gut leben, auch wenn die Leistung der Mannschaft zu wünschen übrig ließ. David Alaba wählte diesbezüglich einen pragmatischen Zugang. „Wir haben drei Punkte mitgenommen, das war unser größtes Ziel und das haben wir erreicht.“

Gegen einen tiefstehenden Gegner wie Nordirland sei es nicht leicht, viele Chancen herauszuspielen. „Nichtsdestotrotz haben wir immer an uns geglaubt, nach dem 0:1 Charakter bewiesen und sind noch als Sieger vom Platz gegangen“, meinte Alaba.

Etwas Selbstkritik kam von Stefan Ilsanker. „In der ersten Hälfte hatten wir nur teilweise gute Aktionen, das war viel zu wenig. Zum Schluss raus haben wir dann mit unserer Qualität und Power mehr Druck erzeugt und verdient gewonnen.“

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Die öffentliche Skepsis rund um die jüngsten ÖFB-Erfolge hat der Eintracht-Profi registriert. „Wir haben jetzt fünfmal hintereinander gewonnen und werden teilweise kritisiert. Da sieht man, dass die Erwartungshaltung gestiegen ist, aber nicht nur bei den Fans, auch bei uns. Wir wollen natürlich auch besser spielen.“

Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich bereits am Mittwoch im Happel-Stadion gegen Norwegen. Im letzten Nations-Leauge-Match reicht ein Unentschieden oder eine 0:1-Niederlage zum Gruppensieg – und das gegen die zweite Garnitur der Skandinavier. Die ursprünglich einberufenen Teamspieler dürfen wegen eines positiven Corona-Tests von Omar Elabdellaoui auf Anordnung der norwegischen Gesundheitsbehörde nicht eingesetzt werden, Montagmittag wurde deshalb ein völlig neuer Kader nominiert.

(APA)

Artikelbild: GEPA