Für ÖBV-Neo-Teamchef Kemzura zählt nur die EM-Qualifikation

Wien/Vilnius (APA) – „Nur die Qualifikation für die Europameisterschaft 2017 zählt.“ Kestutis Kemzura, Neo-Teamchef der ÖBV-Herren, lässt keinen Zweifel daran, mit welchem Ziel er das Amt in Österreich antritt. Aktuell macht er sich noch in seiner Heimat Litauen ein genaues Bild von den Spielern, mit denen er im Sommer erfolgreich sein will.

Der ÖBV habe sich sehr um ihn bemüht, begründete der 45-jährige Balte in einem Interview seine in der vergangenen Woche getätigte Unterschrift. Nach Lettland (2009) und Litauen (2011) soll Österreich 2017 das dritte Nationalteam sein, das er bei einer EM (EuroBasket) betreut. An ihm bereits bekannten Namen unter den „Spielern mit viel Potenzial“ nannte Kemzura neben Rasid Mahalbasic, mit dem er in Gdynia (POL) und Nymburk (CZE) auf Club-Ebene zusammengearbeitet hat, u.a. Benjamin Ortner, Thomas Schreiner, Jakob Pöltl, Thomas Klepeisz, Moritz Lanegger, Filip Krämer, Anton Maresch und Jozo Rados. Derzeit sei für ihn viel Video- Studium angesagt.

Was die Gruppe B in der EM-Qualifikation (31. August bis 17. September) angehe, sei Deutschland jedenfalls der Favorit – „ob mit oder ohne NBA-Stars“. Die Niederlande hätten ihren Gegnern bei der Europameisterschaft 2015 mit athletischem Spiel viel abverlangt. Auch Dänemark werde keinesfalls unterschätzt, ließ der Teamchef aus Vilnius wissen. „Wir haben Respekt vor jedem Gegner und werden auf dem Parkett beweisen müssen, dass wir stärker sind.“

Beeindruckt war Kemzura vom Auftritt der ÖBV-Auswahl bei einem Test in Litauen (71:86) im vergangenen August. „Das Team hat gut gespielt, obwohl es ersatzgeschwächt war“, ist der 45-Jährige bestens informiert. In der Tat hatte sein Vorgänger Werner Sallomon damals Mahalbasic (wegen dessen Vereinswechsels nach Russland), die erkrankten Enis Murati und David Hasenburger sowie den am Sprunggelenk verletzten Romed Vieider vorgeben müssen.

Ein erster Besuch in Österreich als Teamchef werde nicht mehr lange auf sich warten lassen, richtete Kemzura aus. Er stehe mit der Verbandsspitze bezüglich eines baldigen Treffens im Kontakt.

 

Warum haben Sie in Österreich unterschrieben?

Kemzura: „Der Verband, über den ich zudem viele gute Dinge gehört habe, hat sich sehr um mich bemüht. Dazu gibt es Spieler mit viel Potenzial in der österreichischen Nationalmannschaftl.”

 

Wie schätzen Sie die Gegner in der EM-Qualifikationsgruppe B ein?

Kemzura: „Deutschland ist jedenfalls das stärkste Team – selbst ohne (NBA)-Stars. Die DBB-Auswahl hat eine großartige Organisation, Tradition und Geschichte. Dazu kommen ein Coach und Spieler mit viel Erfahrung. Die Niederlande waren ebenfalls bei EuroBasket 2015. Sie spielen sehr athletisch und haben ihren Gegnern beim Turnier im vergangenen Jahr einiges aufzulösen gegeben. Auch Dänemark werden wir keinesfalls unterschätzen. Wir müssen jeden Gegner respektieren und auf dem Parkett zeigen, dass wir stärker sind.“  

 

Wie lautet Ihr Ziel mit dem ÖBV-Team?

Kemzura: „Die Qualifikation für EuroBasket 2017 ist das klare Ziel.”

 

Welche ÖBV-Spieler – außer Rasid Mahalbasic aus Ihrer Zeit in Gdynia/POL und Nymburk/CZE – kennen Sie bereits?

Kemzura: „Benjamin Ortner, Thomas Schreiner, auch Jakob Pöltl, Thomas Klepeisz, Moritz Lanegger, Filip Krämer, Anton Maresch und Jozo Rados sind mir bekannt. Ich bin beim Video-Studium. Ich sammle mehr und mehr Informationen auch über andere Spieler.“

 

Haben Sie im vergangenen August das Testspiel Litauen vs. Österreich in Kedainiai gesehen?

Kemzura: „Ja, das habe ich und erinnere mich sehr gut. Das ÖBV-Team hat stark gespielt, obwohl es ersatzgeschwächt war.” (Anm.: Gegen den späteren Vize-Europameister aus der Heimat des Neo-Teamchefs fehlten damals Rasid Mahalbasic wegen seines Vereinswechsels nach Russland, die erkrankten Enis Murati und David Hasenburger sowie der verletzte Romed Vieider)

 

Wann dürfen wir Sie als ÖBV-Teamchef erstmals in Österreich begrüßen? 

Kemzura: „Ich bin auch diesbezüglich mit der Verbandsspitze im Kontakt. Es wird ein baldiges Treffen in Österreich geben.”

 

Artikelbild: GEPA