Klopp nach Elferdrama mit Mitgefühl für Chelsea: „Hart“

Liverpool-Coach Jürgen Klopp hat nach dem in einem Elferkrimi gewonnen FA-Cup-Finale Mitgefühl für Chelsea und seinen deutschen Trainerkollegen Thomas Tuchel gezeigt. „Es tut mir wirklich leid für Chelsea“, sagte Klopp nach dem Endspiel am Samstag. Auch im Ligacup-Finale vor drei Monaten hatten sich die „Reds“ im Elferschießen gegen die Londoner durchgesetzt. „Zum zweiten Mal. 120 Minuten und dann hast du nix, das ist zu hart“, meinte Klopp.

Chelsea-Kapitän Cesar Azpilicueta, der wie Mason Mount seinen Elfer verschossen hatte, pflichtete dem gegnerischen Trainer bei. „Wir waren bereit, aber leider hat es nicht geklappt. Das gehört zum Fußball. Es ist richtig, es schaut manchmal schmerzvoll aus, aber wir sind die ersten, denen das wehtut“, so der Spanier.

Vor dem Drama vom Punkte war die Partie im Wembley-Stadion bis zum Ende der Verlängerung torlos geblieben. „Es war nervenaufreibend“, betonte Klopp. „Wir sind Mentalitätsmonster, aber es gab heute auch Mentalitätsmonster in Blau! Chelsea hat herausragend gespielt, aber am Ende muss es einen Gewinner geben und das waren wir heute.“

Mit dem Triumph im FA-Cup hat Klopp etwas geschafft, das vor ihm nur Alex Ferguson mit Manchester United gelungen ist. Der 54-Jährige ist erst der zweite Trainer, der den FA-Cup, die Champions League, den Ligacup und die englische Meisterschaft mit einem Club gewonnen hat.

Klopp hat aber noch die Möglichkeit, diesen Erfolg zu toppen. Sollte es Liverpool gelingen, in der Premier League in den letzten beiden Runden Tabellenführer Manchester City noch zu überholen und anschließend das Champions-League-Finale gegen Real Madrid zu gewinnen, wäre er der erste Trainer, der mit einem englischen Club vier Trophäen in einer Saison gewinnt.

Tuchel hingegen plagen ein Jahr nach dem Champions-League-Triumph Sorgen, auch wegen der wochenlangen Unsicherheit wegen der Clubübernahme aufgrund der Russland-Sanktionen. „Sie sind sehr, sehr, sehr beständig, und wir sind in der gegenteiligen Situation momentan mit den Sanktionen“, meinte der 48-Jährige und sprach auch die Abgänge der Defensivspieler Antonio Rüdiger (fix) und Andreas Christensen (wahrscheinlich) an.

In der Premier League liegt Chelsea weit hinter dem Topduo auf Rang drei. „Wir können Spitzenleistungen bringen, aber über die letzten Jahre haben ManCity und Liverpool bewiesen, dass man offensichtlich ein Level an Konstanz abliefern muss, das wir momentan nicht haben.“

(APA) / Bild: Imago