Matthias Jaissle zeigt sich erleichtert nach dem Heimsieg gegen Hartberg: „Heute war es die Bank, die das Spiel entschieden hat“

  • Hartberg-Coach Kurt Russ: „Wenn das 2:0 gezählt hätte, wären wir wahrscheinlich als Sieger vom Platz gegangen“
  • Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund rechnete heute nur mit einem Sieg: „Im Endeffekt gewinnen wir entweder 5:0 und machen ein großartiges Spiel – oder gewinnen so“
  • Sky-Experte Martin Stranzl kritisiert die Theatralik: „Das darf man ja nicht mehr sagen: Das ist ein Männersport“

Matthias Jaissle (Trainer FC Red Bull Salzburg):
…nach dem Spiel: „Ich bin wirklich zufrieden mit dem Dreier. Heute war es die Bank, die das Spiel entschieden hat. Heute haben wir uns für den Aufwand belohnt.“

…über das Spiel: „Ein Stück weit war die Selbstverständlichkeit nicht da. Gegen so einen tiefen Block muss man beharrlich dranbleiben. Wir haben ein unnötiges Gegentor kassiert. Nach den letzten Spielen, dass der ein oder andere Kopf nach unten geht, ist fast schon normal. Deswegen freut es mich sehr, dass wir heute so ein Comeback feiern konnten.“

…über Jérôme Onguéné: „Für ihn freut es mich. Beim Gegentor sah er nicht gut aus, aber mit seinem Tor hat er es sich verdient. Damit ist die Sache abgehakt und er kann mit einer breiten Brust am Mittwoch auflaufen.“

…über Sevilla im Unterbewusstsein: „Wir haben es wie in den letzten Wochen und Monaten versucht auszublenden. Es ist natürlich bei so einer jungen Mannschaft nicht komplett möglich so ein entscheidendes Spiel auszublenden.“

…über Karim Adeymi’s Duell mit René Swete nach dem Treffer: „Ich glaube nicht, dass da Frust dabei ist. Ich glaube in brenzligen Situationen, wenn ein Wortgefecht am Platz ausgetragen wird, musst du im Kopf cool bleiben, dann kannst du im nächsten Zweikampf wieder zünden. Das gehört dazu. Das sind junge Burschen, ich bin froh, dass sie ihre Emotionen im Griff haben. Das sah in der Aktion auch so aus.“

…über die Aussichten im letzten Champions-League Gruppenspiel: „Wir sind Salzburg und wir wissen seit Saisonbeginn, dass wir alles abrufen müssen, um in so einer ausgeglichenen Topgruppe eine Chance zu haben. Wir gehen es mit einer Vorfreude an und können Einmaliges schaffen. Wir sind alle ehrgeizig genug, um möglichst einen Sieg rauszuholen.“

…vor dem Spiel über die Erwartungen an seine Mannschaft: „Wir wollen von der ersten Sekunde an wieder voll im Sprintmodus sein und den Gegner stressen. Wir wollen effizient vor der Hartberger Kiste sein und die Chancen besser ausspielen.“

…über die wiedererlangte mentale Frische: „Wir hatten zwei freie Tage und das hat den Jungs gutgetan. Ich gehe davon aus, dass sie mental und körperlich frisch wirken.“

…über Mamady Diambou: „Er ist ein junges Talent, der seine Sache in den letzten Wochen hervorragend gemacht hat. Wir haben eine Hand voller verletzter Spieler und da gibt es kein zaudern, sondern wir vertrauen dem Kader, der in der Breite richtig gut ist. Der nächste ist jetzt Mamady, der seine Chance bekommt und ich freue mich auf seine Partie heute, weil er es auch verdient hat.“

Rasmus Kristensen (FC Red Bull Salzburg):
…nach dem Spiel: „Es war ein sehr wichtiger Sieg. Hartberg hat mit dem ersten und einzigen Kontakt ein Tor gemacht, das haben sie gut gemacht. Danach haben wir bis zur letzten Minute gekämpft und einen Mentalitätssieg eingefahren.“

…über die Tatsache, dass kein Stürmer getroffen hat: „Es ist ein Teamsport, da müssen wir den anderen helfen.“

Noah Okafor (FC Red Bull Salzburg):
…auf die Frage, ob ein Einsatz wegen seiner muskulären Probleme im Oberschenkel in der Champions League möglich ist: „Ich glaube ja, ich war ein bisschen angeschlagen, aber die medizinische Abteilung hat es gut in den Griff bekommen. Ich fühle mich ready. Ich bin wieder mit der Mannschaft trainieren. Es war heute eine kleine Vorsichtsmaßnahme für den Mittwoch.“

…über die Erwartungen an das letzte Gruppenspiel in der Champions League: „Es ist immer im Hinterkopf, wenn man mit einem Sieg in das Spiel am Mittwoch geht. Wir wissen, was wir können und haben es international gezeigt. Wir sind top vorbereitet auf das Spiel am Mittwoch.“

Andreas Ulmer (FC Red Bull Salzburg):
…nach dem Spiel: „Wir haben bis zur letzten Minute versucht das Spiel zu gewinnen. Von der Einstellung und Mentalität her war das ganz gut, aber es hat einiges nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgenommen hätten. Jetzt zählen einmal die drei Punkte.“

…warum es gegen Hartberg heute so kompliziert war: „Das Gegentor war unnötig und blöd von uns hinten, wie wir das hergegeben haben. Danach war eine Verunsicherung drinnen. Wir haben einige Minuten gebraucht, um in den Rhythmus zu kommen und um Vertrauen zu erlangen. Wenn wir 1:0 hinten sind ist es schwierig, vor allem wenn wir nicht in einer überragenden Form sind. Hinten raus war es wichtig für die Moral.“

…auf die Frage, was man für das Spiel gegen den FC Sevilla mitnehmen kann: „Egal welcher Spielstand es ist, wir wollen bis zum Schluss alles geben. Wenn der Schiedsrichter abpfeift, wissen wir, welches Ergebnis wir haben. Am Mittwoch brauchen wir ein gutes Ergebnis zum Aufsteigen. Daheim können wir die K.O.-Phase erreichen, aber in einigen Situationen gehört mehr dazu, als einfach nur zu kämpfen.“

Christoph Freund (Sportdirektor FC Red Bull Salzburg):
…auf die Frage, ob er heute mit einem Erfolgserlebnis gerechnet hat: „Ganz ehrlich, ja. Ich habe die ganze Woche ganz gut empfunden und ein gutes Gefühl entwickelt. Ich war mir heute ziemlich sicher, dass wir das Spiel heute gewinnen, weil ich die Energie gespürt habe. Im Endeffekt gewinnen wir entweder 5:0 und machen ein großartiges Spiel – oder so. So nehmen wir viel positive Energie und Emotionen mit. Das war ein wichtiger Push für Mittwoch.“

…was man aus der heutigen Partie für Mittwoch mitnimmt: „Wir hatten eine Phase, wo es nicht so leicht vom Fuß geht. Das was zu Beginn der Saison so locker flockig ohne nachzudenken funktioniert hat, passiert jetzt viel schwieriger. Jetzt müssen wir uns das erkämpfen, aber das ist Fußball. Die Jungs wachsen dadurch und solche Siege sind dann richtig schön. Das ist wichtig für die Entwicklung.“

Kurt Russ (Trainer TSV Egger Glas Hartberg):
…nach dem Spiel: „Man sieht es im Gesicht, wie die Stimmung ist. Wir haben alles reingehaut, was wir gehabt haben. Wir haben vieles richtig gemacht, außer zwei Sachen, wo wir die Tore bekommen haben. Ich kann der Mannschaft für die Einstellung und den Kampf nur ein Lob aussprechen. Die Klasse war ausschlaggebend, dass sie 2:1 gewonnen haben.“

…über das Spiel: „Gegen Salzburg musst du bis zum Schluss da sein. Die Mannschaft ist zum Schluss müde geworden und wir haben das bisschen Glück nicht gehabt. Die Mannschaft ist frustriert, ich auch.“

…über das vermeintliche 2:0: „Wir hatten das Pech, dass das zweite Tor nur ganz knapp Abseits war. Wenn das 2:0 gezählt hätte, wären wir wahrscheinlich als Sieger vom Platz gegangen. Dann wären sie gebrochen gewesen. Salzburg hat sehr viel riskiert und ihr Spielplan ist aufgegangen. Unserer ist leider zunichte gemacht worden.“

…vor dem Spiel über die Chancen seiner Hartberger: „Es werden mehr Räume frei sein, da tun wir uns etwas leichter. Wenn Mannschaften spielen, die hinten drinnen stehen, müssen wir sie mehr bespielen und dann sind bei uns die Räume offen, die oft genutzt werden. Dann ist es so, dass wir gegen die Großen immer etwas mitnehmen und gegen die Kleinen ab und zu etwas ausschütten.“

…nach dem Spiel: „Das sind so Spiele, die am meisten wehtun. Jetzt heißt es noch angefressen und enttäuscht zu sein, ab morgen geht es wieder los für Samstag eine Top-Partie zu liefern.“

…über eine mögliche Überraschung: „Wir haben zwei Wochen super trainiert. In der Mannschaft passt alles und warum sollte heute nichts passieren, damit wir mit einem Grinser heimfahren können.“

…auf die Frage, ob die Salzburger bereits Sevilla im Hinterkopf haben: „Auf jeden Fall. Das Trainerteam sicher nicht, aber die Spieler. Ich kenne es von mir früher. Da willst du dir nicht wehtun und du sparst dir vielleicht ein paar Schritte. Auf das hoffen wir heute auch.“

Martin Stranzl (Sky Experte):
…auf die Frage, wo Hartberg derzeit steht: „Sie sind immer knapp dran. Das Quäntchen Qualität fehlt.“

…über das Duell Adeyemi-Swete: „Auch wenn es sich blöd anhört, das darf man ja nicht mehr sagen: Das ist ein Männersport. Man sollte auf dem Platz stabil sein und dann nicht so eine Theatralik bieten und sich hinfallen lassen. Wenn er stehen bleibt und es müde belächelt, dann sagt keiner was.“

…vor dem Spiel über die Salzburger „Mini-Krise“: „In der Liga brauchen wir uns keine Gedanken machen, da sind sie vorne weg. Jetzt geht es darum, den Grundstein, den sie sich in der in der Gruppenphase der Champions League gelegt haben, dass sie das in bare Münze umlegen können und weiterkommen.“

…vor dem Spiel über die Wichtigkeit des heutigen Spiels für Salzburg: „Für mich ist das wichtigere Spiel in der kommenden Woche. In der Liga haben sie einen guten Vorsprung.“

…vor dem Spiel über den TSV Hartberg: „Immer wenn sie sich nach dem System vom Gegner gerichtet haben, waren sie erfolgreich und haben Punkte geholt. Deswegen wird es heute eine interessante Aufgabe sein.“

Beitragsbild: GEPA.