Doping: Staatsanwaltschaft bestätigt Ermittlungen gegen Radprofi Denifl

Die Ermittlungen der Innsbrucker Staatsanwaltschaft nach der Doping-Razzia bei der Nordischen WM in Seefeld dauern an. Die Hausdurchsuchungen und Einvernahmen hätten indes keine neuen Verdachtsmomente über den bekannten Personenkreis hinaus gebracht, sagte Sprecher Thomas Willam der APA am Montag. Indes wurden erstmals offiziell Ermittlungen gegen den Tiroler Radprofi Stefan Denifl bestätigt.

Keine weiteren Sportler oder Sportarten seien in das Visier der Ermittlungen zumindest der Tiroler Behörden gerückt, so Willam. Die Selbstanzeige des steirischen Radprofis Georg Preider habe jedenfalls nichts mit der Razzia in Seefeld zu tun. Der Name Preidler sei auch bei den Vernehmungen der kurzfristig festgenommenen fünf Langläufer, darunter die Österreicher Max Hauke und Dominik Baldauf, und Komplizen nicht genannt worden. Man sei jedenfalls weiterhin mit der Auswertung der Ermittlungsergebnisse beschäftigt und warte zudem auf jene in Deutschland, erklärte der Staatsanwaltschaftssprecher.

„Tatortstaat ist Österreich“

Ob die Ermittlungsverfahren gegen die ausländischen Athleten, einen Kasachen und zwei Esten, an ihre jeweiligen Heimatländer abgetreten werden, blieb vorerst weiter unklar. „Es ist denkmöglich, dass ein Übernahmeansuchen gestellt wird“, meinte Willam. Die Tathandlung wurde laut dem Sprecher jedenfalls in Österreich gesetzt – also würde den Dreien eine mögliche Gerichtsverhandlung nicht erspart bleiben, selbst wenn in ihren Heimatländern möglicherweise andere gesetzliche Voraussetzungen bezüglich Doping gelten würden. „Der Tatortstaat ist Österreich“, stellte Willam klar.

Die Haftprüfungsverhandlung gegen die in Übernahmehaft befindlichen deutschen Komplizen des hauptverdächtigen Sportmediziners soll am 11. März stattfinden. „Beide wollen wir in München haben“, sagte Staatsanwaltschaft München- Pressesprecherin Anne Leiding am Montag. Das Auslieferungsersuchen solle möglichst zügig umgesetzt werden.

Ermittlungen gegen Denifl bestätigt

Indes hat die Innsbrucker Staatsanwaltschaft am Montag in der Dopingcausa erstmals offiziell Ermittlungen gegen den Tiroler Radprofi Stefan Denifl bestätigt. Der 31-Jährige soll bei Einvernahmen zugegeben haben, die Methode des Blutdopings angewandt zu haben. Bisher hatte die Anklagebehörde den Namen Denifl nicht ausdrücklich genannt, sondern lediglich von einem Tiroler Radsportler gesprochen.

Der Verdacht gegen den Gewinner der Österreich-Radrundfahrt 2017 hatte sich im Zuge der Ermittlungen gegen den deutschen Sportmediziner nach den Doping-Razzien in Seefeld und Erfurt erhärtet. Am Freitag wurde Denifl schließlich einvernommen. Dabei zeigte er sich laut Anklagebehörde geständig. Anschließend wurde der Tiroler wieder enthaftet.

(APA)

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