Litauer Kestutis Kemzura neuer ÖBV-Herren-Teamchef

Der Österreichische Basketballverband hat Kestutis Kemzura als neuen Herren-Teamchef vorgestellt.

 

Die Presseaussendung des ÖBV im Wortlaut:

Der neue ÖBV-Herren-Teamchef heißt Kestutis Kemzura. Der 45-jährige Litauer soll Österreich zu EuroBasket 2017 und damit nach 40 Jahren wieder zu einer EM-Endrunde führen. Gelingt ihm dies, verlängert sich sein Vertrag automatisch bis zur Europameisterschaft im Spätsommer kommenden Jahres.

Mit Kemzura hat der ÖBV einen international erfahrenen Head-Coach an Bord geholt, der noch dazu aus Europas „Basketball-Nation Nummer eins“ stammt. Der ehemalige Point-Guard war in der Vergangenheit u.a. als Teamchef in seiner Heimat und in Lettland bei vier großen Turnieren dabei, dazu verantwortlicher Clubtrainer in Litauen, Russland, Polen und Tschechien.

In den beiden letztgenannten Ländern arbeitete der 45-Jährige bei Gdynia/POL und Nymburk/CZE auch mit ÖBV-Center Rasid Mahalbasic zusammen. Ein weiterer Österreich-Bezug: Seine Karriere als Spieler beendete Kemzura bei den Swans Gmunden. Für das Team vom Traunsee war er in der Saison 2000/01 (bis Jänner 2001) aufgelaufen.

2010 durfte Kemzura seinen größten Erfolg als Chef eines Nationalteams feiern. Damals holte er mit Litauen bei der WM in der Türkei die Bronzemedaille (99:88 im „kleinen Finale“ gegen Serbien). Die bitterste Stunde folgte fast auf den Tag genau ein Jahr später, als die Balten als EuroBasket 2011- Gastgeber und Titel-Mitfavorit in Kaunas dem damaligen Überraschungsteam Mazedonien im Viertelfinale 65:67 unterlagen und sich letztlich mit Platz fünf im Turnier zufrieden geben mussten. 2012 coachte Kemzura die Auswahl seines Heimatlandes bei den Olympischen Spielen in London.

Als Clubtrainer wurde der neue ÖBV-Teamchef mit Nymburk zwei Mal Meister in Tschechien (2014 – mit dem damaligen Finals-MVP Mahalbasic – und 2015) und mit Khimki Moskau Cupsieger in Russland (2008). Als Assistant-Coach gewann er mit Dynamo St. Petersburg die damalige FIBA Europe League (2005) und mit Benetton Treviso im folgenden Jahr den italienischen Meistertitel.

“Wir haben ohne Zeitdruck eine sehr, sehr gute Entscheidung getroffen“, sagt ÖBV-Präsident Hubert Schreiner zur Bestellung des neuen Teamchefs. „Kemzura bringt viel Erfahrung aus einer der besten europäischen Basketball-Nationen mit. Er kommt zudem zu leistbaren finanziellen Bedingungen. Etwas Besseres kann uns nicht passieren,Nicht zuletzt zeigt die Unterschrift des litauischen Fachmannes auch den Stellenwert, den Österreichs Basketball inzwischen hat.“

„Wir sind sehr zufrieden, einen Coach mit dieser Qualität und Erfahrung für unser großes Ziel verpflichtet zu haben“, ergänzt ÖBV-Sportdirektor Michael Schrittwieser. „Unser Kriterium Nr. 1 bei der Ausschreibung war es, jemanden zu finden, der eine Nationalmannschaft bei einem oder mehreren Großereignissen betreut hat. Von den 15 seriösen Kandidaten haben vier Coaches dieses Kriterium erfüllt. Kestutis Kemzura war sowohl mit einer Top-Nation (Litauen) als auch mit einer mit Österreich vergleichbaren Nation (Lettland) als Head-Coach bei einer EM bzw. WM und sogar bei Olympischen Spielen. Nächster Schritt ist nun gemeinsam die Zusammenstellung des Betreuerstabes. Parallel dazu planen wir bereits die Vorbereitung inklusive der Testspiele.“

 

Titelbild: GEPA