Olympia-Neunte Huber/Seidl gehen getrennte Wege

Wien (APA) – Das österreichische Beach-Volleyball-Duo Alexander Huber und Robin Seidl geht künftig getrennte Wege. Die beiden Kärntner gaben am Dienstag bekannt, dass sie nach sieben gemeinsamen Jahren fortan nicht mehr miteinander auf dem Court stehen werden. Huber/Seidl hatten sich über den Kontinentalcup für Olympia 2016 in Rio de Janeiro qualifiziert und dort Platz neun belegt.

Wie Stefanie Schwaiger wegen des Rücktritts ihrer Partnerin Barbara Hansel werden damit auch der 31-jährige Huber und der fünf Jahre jüngere Block-Spezialist Seidl künftig mit neuen Partnern spielen. Die Trennung wird Auswirkungen auf andere Konstellationen im heimischen Herren-Beach-Volleyball haben.

Betreuer von Doppler/Horst von Entscheidung überrascht

„Die Entscheidung überrascht mich ein wenig“, sagte etwa Robert Nowotny, Betreuer von Alexander Horst (33) und Clemens Doppler, der am (heutigen) Dienstag seinen 36. Geburtstag feierte. In den kommenden Wochen sollen – gemeinsam mit dem Österreichischen Volleyball-Verband (ÖVV) – die Weichen gestellt werden.

Für Huber ist zumindest die Heim-Weltmeisterschaft 2017 in Wien noch ein ganz konkretes Ziel. Ob der Familienvater danach wie der fünf Jahre jüngere Seidl auch nochmals eine Olympia-Kampagne für Tokio 2020 startet, hängt vom Erfolg der künftigen Partnerschaft ab.

Trennung nach über 500 gemeinsamen Spielen

Huber/Seidl sind in sieben gemeinsamen Saisonen mit weit über 100 Turnieren und über 500 Spielen zweimal Staatsmeister geworden und haben zweimal Neunte Plätze bei Europameisterschaften errungen. Zu Podestplätzen auf der World- und Europa-Tour kam abschließend Platz neun bei Olympia als größter Karriere-Erfolg.

Vier Wochen später machten Huber/Seidl ihre Trennung offiziell. „Mit dem Erfolg in Rio hatten wir unser Olympia-Projekt erfolgreich abgeschlossen. Es war der perfekte Moment, es zu beenden“, erklärte Huber, der schon 2012 eine Veränderung angepeilt hatte, gegenüber der APA – Austria Presse Agentur die nun fixe Trennung. „Nach so vielen Jahren hatte sich die Beziehung etwas abgenutzt“, gestand Huber auch „Reibereien auf dem Spielfeld“ ein.

Sportlich sei Seidl aber mit Sicherheit der beste verfügbare Spieler. „So einen wie ihn gibt es aufgrund seiner speziellen Spielweise hierzulande nicht noch ein Mal“, erklärte der Klagenfurter Huber. Die neuen Partner sollen bald fest stehen, auch der ÖVV wird bei den Entscheidungen maßgeblich mitreden.

Trennung von Seidl/Huber hat Auswirkungen auf Beachvolleyball-Österreich

Ob und wie die österreichischen Herren-Duos künftig und auch schon im Hinblick auf Olympia 2020 in Tokio aussehen sollen, soll offenbar schon in den kommenden Wochen festgelegt werden. Doppler und Horst, ebenfalls Olympia-Neunte, sind derzeit dabei, ihre Zukunft abzustecken. Beach-Volleyball war die einzige Outdoor-Ballspielsportart, in der Österreich bei Olympia 2016 vertreten war – und das mit zwei Herren-Teams mit österreichischen Trainern.

Dass die nunmehrige Trennung von Seidl/Huber Auswirkungen hat, liegt auf der Hand. „Aktuell herrscht etwas Ungewissheit“, gestand Nowotny. Der Ex-Spieler plädiert aber dafür, sich mit den Entscheidungen Zeit zu lassen. „Mich überrascht die Trennung von Seidl und Huber insofern, weil sie zuletzt wieder an ihre guten Leistungen angeschlossen haben. Außerdem genügen für eine Olympia-Qualifikation drei Jahre, man hätte also durchaus vorher noch die WM in Wien gemeinsam spielen können.“

Was seine Schützlinge Doppler/Horst betrifft hielt Nowotny fest: „Sie haben jedes Jahr eine Medaille gewonnen und immer noch die Chance, sich weiterzuentwickeln.“

Beitragsbild: GEPA