Radsport: Pöstlberger feierte in Innsbruck viel umjubelten Solosieg

Wichtiger Heimerfolg für Team Tirol – Gesamtwertung vor Schlussetappe unverändert
Wien (APA) –Ex-Staatsmeister Lukas Pöstlberger hat am Samstag mit dem Sieg auf der vorletzten Etappe der Österreich-Radrundfahrt von Kitzbühel nach Innsbruck für einen Knalleffekt aus heimischer Sicht gesorgt. Der 23-jährige Oberösterreicher aus dem Tirol Cycling Team feierte vor dem Landestheater nach einer erfolgreichen Attacke aus einer Spitzengruppe einen umjubelten Soloerfolg.

„Vor Heimpublikum meinen bisher größten Sieg zu holen ist ein Wahnsinn“, freute sich Pöstlberger, der heuer auch schon die Irland-Rundfahrt für sich entschieden hatte. Der jetzige Triumph sei aber ungleich bedeutender. „Das ist eine ganz andere Kategorie. Für unser Team hier in Innsbruck zu gewinnen, ist atemberaubend“, meinte Pöstlberger. Der Allrounder sorgte für den nächsten rot-weiß-roten Tagessieg nach Marco Haller im Vorjahr in Wien und Rene Haselbacher 2008 in Bad Vöslau.

Sein Teamchef Thomas Pupp war angesichts des bisher größten Mannschaftserfolges überwältigt. „Besser geht es nicht, mitten ins Schwarze getroffen“, meinte Pupp. Sein Rennstall – den er als „Ausbildungsteam für junge Österreicher“ bezeichnete – habe viele Jahre hart dafür gearbeitet. Und Pöstlberger sei ein würdiger Sieger. „Wenn es sich einer verdient hat, diese Etappe vor Heimpublikum zu gewinnen, dann Lukas“, sagte Pupp über den in den vergangenen Jahren immer wieder von Verletzungen zurückgeworfenen und am Donnerstag in Matrei knapp vor dem Ziel eingeholten Oberösterreicher.

Unverändert blieb nach dem flachen und mit 124,7 Kilometern kürzesten Teilstück, für das eigentlich ein Massensprint erwartet worden war, die Spitze des Gesamtklassements. Der am Dobratsch und am Kitzbüheler Horn siegreiche Spanier Victor de la Parte geht mit rund eineinhalb Minuten Vorsprung auf Ben Hermans (BEL/BMC) und Jan Hirt (CZE/CCC) in das letzte Teilstück am Sonntag von Innsbruck nach Bregenz.

Allerdings wartet auf der Schlussetappe mit dem Hahntennjoch und dem Hochtannberg noch viel Arbeit auf den Basken und die Vorarlberg-Truppe von Teamchef Thomas Kofler. Seine Mannschaft werde alles daran setzen, auf heimischem Boden den größten Coup in der 17-jährigen Teamgeschichte zu fixieren, versprach Kofler.

Die heimischen Fahrer kämpfen dagegen nicht mehr um den Gesamtsieg und haben mittlerweile kleinere Ziele. Stefan Denifl (Gesamt-10.), der angab „nicht mehr so frisch“ zu sein, und Gregor Mühlberger (12.) streiten noch um den Titel des besten österreichischen Fahrers. „Glockner-König“ Felix Großschartner will das Trikot des besten Bergfahrers verteidigen. „Ich möchte unbedingt in die Ausreißergruppe gehen, um das Bergtrikot zu holen“, sagte der 21-Jährige. Der erste Verfolger des Oberösterreichers aus dem Felbermayr-Team im Sonderklassement ist De la Parte.

Auf der schnellen Samstag-Etappe (48,5 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit) durch Tirol rissen im Brixental 20 Mann aus. Die Fluchtgruppe mit Pöstlberger und seinem Teamkollegen Michael Gogl (Etappen-10.) behauptete sich überraschend bis zum Ende gegen das nachjagende Hauptfeld. Pöstlberger rollte schließlich nach einer Attacke acht Kilometer vor dem Ziel in Jubelpose über den Zielstrich. 13 Sekunden hinter ihm kamen die von Eduard Worganow (RUS/Katjuscha) angeführten Verfolger an.

Das Feld mit den Gesamtklassementfahrern erreichte eine Minute später das Ziel in der Olympiastadt, die sich mit Unterstützung der Tirol-Werbung und unter Federführung von Rundfahrt-Chef Wolfgang Weiss für die Rad-WM 2018 bewerben will.

Bild: GEPA