Russland will Skandal aufklären und saubere Sportler schützen

Russlands Sportführung besteht nach den neuen Doping-Anschuldigungen auf Straffreiheit für nicht überführte Athleten. „Sauberen Sportlern, die Jahre ihres Lebens dafür gegeben und gewissenhaft trainiert sowie alle Regeln eingehalten haben, sollte das Recht zur Teilnahme an Wettbewerben nicht verwehrt werden“, erklärte das Sportministerium in Moskau am Mittwoch.

Das Sportministerium sicherte der Welt-Anti-Doping-Agentur bei deren Untersuchung jedenfalls seine Hilfe zu. Gedopte Sportler sollten bestraft werden – egal, aus welchem Land sie stammten, teilte das Ministerium in Moskau mit.

Der ehemalige Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors, Gregori Rodschenkow, hatte in der vergangenen Woche behauptet, er habe systematische Manipulationen im russischen Team während der Sotschi-Winterspiele 2014 mitorganisiert. Laut Rodschenkow waren 15 der russischen Medaillengewinner gedopt gewesen. Dafür gibt es bisher keine unabhängigen Beweise.

IOC-Präsident Thomas Bach hatte erklärt, er halte wegen der Vorwürfe einen Ausschluss Russlands von Olympia 2016 in Rio für möglich. Russlands Leichtathleten droht akut ein Olympia-Bann. Über deren Schicksal entscheidet der Weltverband (IAAF) am 17. Juni.

Angesichts der Nachkontrollen von Dopingproben der Sommerspiele in Peking 2008 und London 2012 glaubt Bach, dass weitere Aktive überführt würden. „Dutzende Athleten werden wahrscheinlich gehindert werden, an den Spielen in Rio teilzunehmen“, schrieb der deutsche IOC-Chef in einer Kolumne der Tageszeitung „Le Monde“.

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