Mönchengladbach deklassiert im Verfolgerduell Hertha 5:0

Die Mönchengladbacher ließen sich nach dem höchsten Bundesligasieg der Borussia seit November 2011 von den eigenen Fans gebührend feiern, währenddessen schlichen die Spieler von Hertha BSC wie geprügelte Hunde Richtung Kabine. Nach der 0:5 (0:1)-Pleite hatten die Berliner nichts mehr zu lachen, während bei der Borussia durchweg gute Laune herrschte.

Plattenhart: „Brauchen nicht von Champions League reden“

„Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Wir haben wenig zugelassen und uns ist relativ viel gelungen. Ich bin sehr zufrieden“, sagte Gladbach-Trainer André Schubert nach dem Sprung auf Platz vier, das Wort Champions League vermied er aber: „Wir wollen gerne in den Tabellenregionen bleiben, wissen aber, wie schwer das ist.“

Dardai: Gladbach ist Champions League, wir sind fleißig

Berlins Schlussmann Rune Jarstein hatte mit einem völlig missratenen Pass zunächst das 0:1 durch Thorgan Hazard (14.) eingeleitet. Die lange verletzten André Hahn (60.) und Patrick Herrmann (74.), erneut der starke Hazard (80.) und Ibrahima Traore (85.) sorgten nach der Pause für ein Schützenfest.

„5:0 für die Borussia ist das richtige Ergebnis, das spiegelt die Leistung wider. Das muss man nicht schönreden. Wir hatten eine schlechte Tagesform, das nehme ich auf meine Kappe“, konstatierte Hertha-Trainer Pal Dardai, der mit seinem Team trotz des Debakels auf Platz drei blieb mit drei Punkten Vorsprung vor Gladbach. Für die Gastgeber war es der fünfte Heimsieg in Folge, für Hertha die fünfte Niederlage gegen die Borussia nacheinander.

Andre Hahn vor Abgang? „Bin hier sehr glücklich“

Borussia bestimmte von Beginn an das Geschehen. Auch ohne den verletzten Raffael überzeugten die Gastgeber vor 53.114 Zuschauern mit Spielfreude und schnellen Kombinationen, die Hertha enttäuschte besonders offensiv.

Gladbachs frühe Führung war indes die Folge eines dicken Schnitzers von Jarstein. Der Hertha-Schlussmann spielte den Ball unbedrängt in die Füße von Mahmoud Dahoud, dessen Zuspiel der Belgier Thorgan Hazard mühelos verwertete. Für den 23-Jährigen, jüngerer Bruder von Chelsea-Star Eden Hazard, war es der dritte Bundesliga-Treffer.

Schubert lacht: Max Eberl „ein echter Maulwurf“

Berlin war nach dem Rückstand um mehr Kontrolle bemüht, verlor im Mittelfeld aber viel zu schnell die Bälle. So auch kurz vor der Pause, als ein verunglückter Freistoß von Marvin Plattenhardt bei Lars Stindl landete, Hazard aber am diesmal aufmerksamen Jarstein scheiterte (43.).

Nach der Pause wurde die Hertha etwas mutiger, allen voran der eingewechselte Jens Hegeler sorgte für neuen Schwung. Die größere Torgefahr strahlte aber weiter Gladbach aus. Der in die Startelf zurückgekehrte Oscar Wendt (49.) vergab zunächst noch, dann aber schlief Herthas Abwehr wieder im Kollektiv. Über Wendt und Fabian Johnson landete der Ball bei Hahn, der erstmals seit dem Foul von Schalkes Johannes Geis im Oktober wieder in der Startelf stand. Hahn durfte sich den Ball im eigenen Strafraum ungehindert vorlegen und versenkte den Ball zu seinem dritten Saisontor im Netz. Der eingewechselte Herrmann und erneut Hazard, der zum dritten Mal gegen die Hertha traf, machten schließlich alles klar, ehe Traore noch einen drauf setzte.

Beste Gladbacher waren die Torschützen Hazard und Hahn. Bei der Hertha überzeugten Mitchell Weiser und Vladimir Darida zumindest in Ansätzen.