Motorrad: „Desmo-Dovi“ in Spielberg gleich weder Schnellster

Spielberg (APA) – Wie im Vorjahr hat Andrea Dovizioso auch 2017 für die erste Tagesbestzeit beim Motorrad-Grand-Prix von Österreich gesorgt. Der italienische Ducati-Fahrer kam im zweiten Freitag-Training auf eine Zeit von 1:24,046 Min. und distanzierte dabei den Spanier Maverick Vinales (Yamaha) um 0,234 Sekunden. Der in der WM führende Titelverteidiger Marc Marquez (Honda) war nur Siebenter.

Der Spanier gab sich aber gelassen. „Wir sind heuer definitiv näher dran an den Ducatis als im Vorjahr“, betonte Marquez mit Rückblick auf den klaren Doppelsieg der Italiener 2016. Deshalb habe man am Nachmittag auch bereits an der Rennabstimmung gearbeitet.

„Im Vorjahr waren die Ducatis hier in Spielberg ein bis zwei Klassen über allen anderen. Nun haben wir mehr Daten und die haben gezeigt, dass unser Bike auf dem Red Bull Ring mittlerweile deutlich besser beschleunigt“, beruhigte Marquez. „Nur beim Anbremsen ist es noch ein wenig unruhig.“ Marquez führt vor dem elften von 18 Saisonläufen in der WM 14 Punkte vor Vinales.

Bei wie angekündigt wechselhaftem Wetter störte immer wieder etwas Regen die schon sehr gut besuchten ersten beiden Trainings der drei Klassen auf dem Red Bull Ring. Die befürchteten großen Unwetter blieben aber aus. Vielmehr trocknete die Strecke unter der Sonne immer wieder komplett auf, was der Vorjahres-Zweite Dovizioso am Nachmittag im FP2 und mit Slick-Reifen an seiner starken Ducati zur Bestzeit nutzte.

In Not ist Valentino Rossi. Der italienische Superstar kam auf der hügeligen Formel-1-Strecke mit seiner Yamaha in keinem der beiden Trainings über Platz zwölf hinaus und schien in der kombinierten Zeitenliste nur auf Platz 13 auf. „Das war ein sehr schwieriger Freitag und ich hatte gehofft, wettbewerbsfähiger zu sein“, gestand Rossi und erklärte: „Das Motorrad war sehr unruhig und ich bin ein wenig verkühlt.“

Der 38-Jährige muss nun am Samstag auf trockene Piste hoffen, um sich im FP3 noch für die Top Ten und damit den direkten Einzug ins Qualifying 2 um die Pole qualifizieren zu können. Vereinzelte Regenschauer sind angekündigt. Schafft es Rossi im dritten freien Training (ab 9:55 Uhr) nicht mehr in die Top Ten, bekommt der aktuelle WM-Vierte aber im Q1 noch eine Chance.

Mit Pol Espargaro war am Freitag sogar der beste KTM-Werkspilot als Gesamt-Zwölfter schneller als der neunfache Weltmeister aus Italien. Rossi bestreitet am Sonntag sein 299. MotoGP-Rennen, für KTM ist es der erste Heim-Auftritt mit Werksteams in allen drei Klassen.

Vom Regen wurde am Vormittag besonders die Moto2-Klasse erwischt. Stürze wie jener des WM-Führenden Franco Morbidelli (ITA) zeigten, dass die asphaltierten Auslaufzonen kaum bremsen und die Leitplanken besonders rasch näher kommen, wenn es nass ist. „Und die MotoGP fährt noch schneller“, gestand Marquez, etwas besorgt zu sein.

Morbidelli war dennoch Schnellster und zwar vor dem ebenfalls eine Kalex pilotierenden Tom Lüthi. Der Schweizer soll 2018 in der Moto2 für ein KTM-Kundenteam fahren, womöglich wird der Deal noch in Spielberg fixiert. Dritter war KTM-Werksfahrer Miguel Oliveira.

In der Moto3 ging die Tagesbestzeit an den Spanier Joan Mir (Honda) und damit ebenfalls an den WM-Leader. Der mit Wild Card fahrende Österreicher Maximilian Kofler war in der Früh mit 3,7 Sek Rückstand 33. und Letzter.

Am Nachmittag bei feuchter Piste ließ der 16-jährige Oberösterreicher dann doch einige Konkurrenten hinter sich, da waren die Zeiten aber deutlich langsamer. „Ich will hier in erster Linie Erfahrung sammeln“, sagte der mit Startnummer 13 auf seiner KTM fahrende HAK-Schüler aus Attnang-Puchheim.