Nächster Rekord winkt: Bellingham erstmals im England-Kader

Jüngster Debütant bei Birmingham City, jüngster Torschütze von Borussia Dortmund, jüngster Engländer in der Champions League und jüngster englischer U21-Torschütze: Im Alter von 17 Jahren hat Jude Bellingham schon einige Rekorde eingeheimst. Nun winkt dem Teenager der nächste. Nach seiner ersten Nominierung für Englands A-Nationalteam könnte sich Bellingham als jüngster Spieler in die Torschützenliste der „Three Lions“ eintragen. Vorausgesetzt, er kommt zum Einsatz.

Bellingham ist nämlich nur ein Ersatzmann. Nach zwei verletzungsbedingten Ausfällen nominierte Nationalcoach Gareth Southgate den U21-Teamspieler nach – für ein Freundschaftsspiel gegen Irland am Donnerstag in London und die beiden Nations-League-Partien in Belgien und gegen Island. Bellingham war im Sommer kurz nach seinem 17. Geburtstag für rund 26,5 Millionen Euro vom englischen Zweitligisten Birmingham City nach Dortmund gewechselt.

Für England kann er der drittjüngste Debütant werden – hinter Theo Walcott (17 Jahre und 75 Tage) und Wayne Rooney (17 Jahre und 111 Tage). Eine neue Bestmarke als jüngster Torschütze der Three Lions ist aber möglich. Rooney war 17 Jahre und 317 Tage alt, als er seinen ersten Auswahltreffer erzielte. Bellingham bleibt bis zum 11. Mai 2021 Zeit, um Rooney zu überholen.

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Deutschland spielt am Mittwoch in Leipzig gegen Tschechien. Bei den Gästen ist die Vorfreude auf das Länderspiel gegen den Ex-Weltmeister groß. Getrübt wird sie aber von den schweren Turbulenzen der Coronakrise. Tschechien mit seinen knapp 10,7 Millionen Einwohnern kämpft mit einer heftigen Infektionswelle. Im EU-weiten Vergleich liegt die Zahl der Neuansteckungen je 100.000 Einwohner im Spitzenbereich. Der Ligabetrieb musste Anfang Oktober komplett eingestellt werden. Erst am vergangenen Wochenende konnte ohne Zuschauer wieder gespielt werden.

Die Mannschaft hat eine regelrechte Corona-Achterbahnfahrt hinter sich. Nicht zuletzt wurde Teamchef Jaroslav Silhavy im Oktober positiv getestet – nach der Rückkehr vom 2:1 gegen Israel in der Nations League. Zuvor hatte es bereits mehrere Spieler erwischt, das halbe Team saß zeitweise im Trainingslager auf Zypern fest. Bei Gegner Deutschland sollen einige jüngere oder sonst wenig eingesetzte Akteure ihre Chance erhalten. Der Frankfurter Kevin Trapp steht im Tor. Die Stammkräfte sollen dann in den Nations-League-Spielen gegen die Ukraine und Spanien wieder ins DFB-Team rücken.

In Dänemark hatte man vor dem Heimspiel gegen Schweden ebenfalls Sorgen. Das Coronavirus hat nicht nur die Nerzfarmen, sondern erstmals auch die Fußball-Nationalmannschaft erreicht: Unmittelbar vor dem Skandinavien-Duell ist Hoffenheim-Profi Robert Skov positiv auf das Virus getestet worden. Neben Nationaltrainer Kasper Hjulmand und Co-Trainer Morten Wieghorst wurden einige weitere Spieler vorsichtshalber in Quarantäne geschickt. Gegen Schweden werden sie nicht dabei sein, in der Nations League gegen Island und Belgien dagegen schon – wenn sie denn am Donnerstag erneut negativ getestet werden.

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Für die Isländer könnte eine andere dänische Corona-Entwicklung Auswirkungen haben – nämlich ausgerechnet die massenhafte Keulung der Nerze. Wegen der radikalen Aktion steht Dänemark seit Samstag in Großbritannien auf der Liste der Länder, aus denen die Einreise für Nicht-Briten verboten ist. Die Isländer spielen am Sonntag – drei Tage vor dem im Wembley-Stadion angesetzten Spiel gegen England – in Kopenhagen. Die Nordländer dürften nach jetzigem Stand anschließend nicht ins Vereinigte Königreich einreisen.

Aufgrund dieser Beschränkungen musste Dänen-Coach Hjulmand bereits auf mehrere Spitzenkräfte aus der Premier League verzichten, darunter Torhüter Kasper Schmeichel. Englands Fußballverband FA hat die britische Regierung um Klarheit gebeten, berichtete die „Times“. Der Verband hofft auf eine Ausnahmeregelung für Island. Ansonsten könnte die Partie am 18. November möglicherweise woanders ausgetragen werden – in Deutschland.

(APA/dpa)

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