Arnautovic dementiert Tellerwurf-Gerücht

Wien (APA) – Richtig abgeschlossen hat Marko Arnautovic mit den Ereignissen rund um die Fußball-EM noch nicht. Zwar betonte der Wiener wie seine ÖFB-Teamkollegen, die richtigen Lehren aus dem enttäuschenden Abschneiden ziehen zu wollen, eine Geschichte stößt dem England-Legionär aber nach wie vor sauer auf – jene, wonach er in Frankreich angeblich Teamkollegen mit einem Teller beworfen habe.

Laut Arnautovic entspricht dies nicht der Wahrheit. „Dass man so etwas nur erwähnt, macht mich aggressiv. Das ist eine Frechheit, ich will gar nicht mehr darüber reden“, erklärte der Offensivspieler am Freitag in Wien vor Journalisten. „Das schwöre ich, so wahr ich hier sitze – da war nie etwas.“

Arnautovic: „Wir sind Brüder“


Während Arnautovic beim Gedanken an das Tellerwurf-Gerücht noch immer in Rage gerät, ist für den 27-Jährigen die EM-Analyse aus sportlicher Sicht abgeschlossen. „Jetzt muss ein dicker Punkt kommen und man sagt: Das war’s. In der WM-Qualifikation wollen wir wieder etwas Neues schaffen“, meinte der Stoke-Profi im Hinblick auf den bevorstehenden Quali-Auftakt am Montag gegen Georgien.

In Tiflis soll der erste Schritt zur Wiedergutmachung für das frühe EURO-Out gelingen. „Nach der EM waren die Fans natürlich nicht happy. Gott sei Dank haben wir jetzt die Chance, den Leuten wieder die Freude zurückzugeben“, meinte Arnautovic.

In diesem Zusammenhang erinnert sich der 55-fache ÖFB-Internationale (10 Tore) gern an die vergangene EM-Qualifikation, in der mit neun Siegen und einem Remis souverän der Gruppensieg eingefahren wurde. „Aber in der WM-Quali wird es extrem schwierig, weil nur der Erste fix weiter kommt. Und alle anderen Mannschaften sind top drauf.“

Nun gelte es, die Negativ-Erlebnisse von Frankreich in positive Energie umzumünzen. „Die EM war uns eine Lehre, aus diesen Erfahrungen kann man lernen“, beteuerte Arnautovic. Das Niveau der Mannschaft sei nach wie vor hoch. „Wir haben alle noch immer dieselben Qualitäten wie vor der EM. Jetzt probieren wir, noch eine Schippe draufzulegen. Die Stimmung ist wieder da, jeder ist hochmotiviert.“

Allerdings rechnet Arnautovic für Montag mit einer engen Partie – daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Georgier im FIFA-Ranking als 118. gleich 96 Positionen hinter den Österreichern liegen. „Die Weltrangliste ist komplett uninteressant. Die haben gegen Spanien gewonnen“, erklärte der Flügelspieler mit Verweis auf den Testspielsieg der Georgier im Juni gegen den damaligen regierenden Europameister.

In Tiflis agiert Arnautovic nach dem Team-Rücktritt von Christian Fuchs auf der linken Seite mit einem neuen Hintermann. Der Wiener war nach eigenen Angaben über den Abgang des Kapitäns verwundert. „Aber das war seine Entscheidung. Er war ein überragender Spieler für uns.“

Als logischer Ersatz für Fuchs gilt Markus Suttner. „Egal, wer spielt, der Neue wird seine Aufgabe genauso gut machen“, prophezeite Arnautovic.

Eine rosige Zukunft sieht der Österreicher auch für seinen Club Stoke City, obwohl der Saisonstart nicht wunschgemäß verlief. Nach den Partien gegen Middlesbrough, Manchester City und Everton hält man nur bei einem Punkt. „Wir hatten gleich eine schwierige Auslosung, doch ich denke, wir werden wieder zu Erfolgen kommen.“

Allerdings geht es gleich nach der Länderspiel-Pause wieder gegen einen harten Gegner. „Es wird nicht einfacher, nächste Woche spielen wir gegen Tottenham. Aber ‚I like the challenge‘ (Anm.: Ich mag die Herausforderung).“

Bei der Vertragsverlängerung in Stoke bis 2021 habe er auch auf sein Herz gehört, erzählte Arnautovic. „Ein paar Leute haben vor meiner Haustür Zettel aufgehängt, wo ‚Bitte bleib!‘ draufgestanden ist. Das war eine überragende Aktion.“