Arnautovic hält sich im ÖFB-Team nicht für „unersetzbar“

Innsbruck (APA) – Ausgerechnet der derzeit wohl am schwersten zu ersetzende Spieler fehlt der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft am 11. Juni im Schlüsselspiel der WM-Qualifikation in Irland. Seine Bedeutung für das ÖFB-Team hat Marko Arnautovic am Dienstag in Innsbruck nicht nur mit seinem Tor im Test gegen Finnland (1:1) eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

„Es ist nicht so, dass ich unersetzbar bin“, sagte Arnautovic. Der Stoke-Legionär weiß mittlerweile um die unnötige Gelbsperre, die er sich für Dublin eingehandelt hat. „Es tut natürlich weh, aber das ist Fußball. Nach Irland bin ich wieder dabei.“

Arnautovic betonte das Vertrauen in seine Teamkollegen. „Wer statt mir spielt, wird seine Sache sicher gut machen, wird alles geben“, meinte der 27-Jährige. „Alle Spieler von uns haben eigene Qualitäten. Wir haben sehr gute Spieler in der Mannschaft und irgendeiner wird es schon richten.“

Gegen Finnland musste es er selbst richten. Teamchef Marcel Koller brachte Arnautovic trotz seines Ausfalles in Irland zur Pause, um das bis dahin nicht sehr kreative ÖFB-Spiel zu beleben. Der Wiener dankte es ihm mit seinem 14. Länderspiel-Tor, dem dritten in Innsbruck.

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„Es gibt aktuell nur einen Arnautovic in Österreich. Dass er schwer zu ersetzen ist, wissen wir nicht erst seit diesem Spiel“, betonte Koller. „Es ist schwierig, auf einen Spieler zu verzichten, der mit so viel Power und mit so viele Spielwitz vorne reindrückt.“

Der Teamchef erinnerte aber daran, dass auch David Alaba in der erfolgreichen EM-Qualifikation für Frankreich 2016 gegen Russland zweimal gefehlt hatte. „Das war auch ein schwerwiegender Ausfall“, sagte der Schweizer. Sein Team gewann beide Partien mit 1:0. „Da haben wir als Gruppe jeder ein bisschen mehr gegeben, um das zu kompensieren. Jeder muss noch eine Schippe drauflegen.“

Wer Arnautovic im Juni auf dem linken Flügel vertreten könnte, ließ Koller vorerst offen. Gegen die Finnen versuchte er es mit Allrounder Alessandro Schöpf. Der Tiroler legte die Rolle allerdings etwas zentraler an. „Ohne Arnautovic müssen sie ein bisschen einen anderen Stil spielen“, meinte auch Finnlands Teamchef Markku Kanerva. „Man muss es als Team kompensieren, man braucht eine andere Strategie.“

Nicht nur für den Coach des Testspiel-Gegners ist Arnautovic der Schlüsselspieler in der ÖFB-Offensive. „Es stimmt, er macht den Unterschied“, sagte Kanerva. „Auch wenn Messi bei Barcelona oder Ronaldo bei Real Madrid fehlt, bereitet das dem Trainer Kopfschmerzen.“

(Schluss) haz/tb