Dragovic gegen Bosnien wohl wieder in ÖFB-Anfangself

Wien (APA) – Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Sebastian Prödl ist Aleksandar Dragovic in der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft wohl wieder gesetzt. Der Innenverteidiger dürfte am Donnerstag im Happel-Stadion in der Nations League gegen Bosnien-Herzegowina beginnen und vor allem damit beschäftigt sein, Edin Dzeko in Schach zu halten.

Bosniens Star bewies seine Qualitäten unter anderem vor zwei Monaten in Zenica, als er seine Mannschaft zum 1:0-Sieg über Österreich schoss. „Er ist ein Weltklassestürmer, man darf ihn nicht aus den Augen lassen. Wenn er eine Chance bekommt, macht er sie zu 90 Prozent“, warnte Dragovic.

Wie genau die Rolle des Leverkusen-Profis gegen die Bosnier aussehen wird, ist noch offen – zur Wahl stehen die Position des halbrechten Innenverteidigers in einer Viererkette sowie jene im Zentrum oder rechts in einer Dreierkette. Für jede dieser Aufgaben fühlt sich Dragovic gerüstet, auch deshalb, weil es für ihn auf Clubebene zuletzt gut lief.

Der 27-Jährige kam in 11 der 17 Saison-Pflichtspiele von Bayer Leverkusen zum Einsatz, zuletzt gab es am vergangenen Donnerstag nach dem 1:0-Heimsieg in der Europa League gegen den FC Zürich Sonderlob von Sportchef Rudi Völler. „Das heißt, dass ich einiges richtig gemacht habe“, vermutete Dragovic.

Er komme bei Leverkusen nun besser zurecht, weil ihm der aktuelle Spielstil unter Coach Heiko Herrlich eher liege als jener unter Roger Schmidt, der Dragovic 2016 zur Werkself holte. Außerdem spüre er das Vertrauen des Trainers.

Allerdings ließ Herrlich den Abwehrspieler trotz dessen starker Leistung gegen den FC Zürich beim darauffolgenden 0:3 in der Bundesliga gegen RB Leipzig auf der Bank schmoren – ohne Erklärung. „Ich musste das einfach so hinnehmen“, meinte Dragovic.

Immerhin darf er sich nun auf zwei Einsätze in der Nationalmannschaft gefasst machen, für die es gegen Bosnien um die letzte Chance auf den Nations-League-Gruppensieg geht. Der Balkan-Truppe reicht in Wien schon eine Niederlage mit einem Tor Unterschied und einem Auswärtstreffer, um Platz eins zu fixieren. „Deswegen werden sie wahrscheinlich abwarten und kein Pressing machen, sondern lauern. Wir müssen versuchen, Lücken zu finden.“

Bei einem Sieg mit zwei Toren Unterschied hätte man das direkte Duell mit den Bosniern gewonnen, bei einem 1:0 müsste drei Tage später in Belfast schon ein Sieg mit zwei Toren Unterschied – außer ein 2:0 – her. Dragovic deutete an, dass man im Falle einer 1:0-Führung gegen Bosnien im Finish wohl nicht alles auf eine Karte setzen würde. „Wichtig ist es einmal, gegen die Bosnier drei Punkte zu holen. Dann können wir noch immer in Belfast russisches Roulette spielen.“

Bild: GEPA