Dzeko & Pjanic: Bosniens ungleiches Star-Duo

Als die Nationalmannschaft von Bosnien & Herzegowina auch im dritten Gruppenspiel der Nations League mit 1:0 gegen Nordirland führt, leitet Juventus-Akteur Miralem Pjanic mit einem hohen Ball den nächsten Angriff ein. Der erst unkontrolliert wirkende Vorstoß landet zielgenau bei Roma-Stürmer Edin Dzeko, der den Ball kurz annimmt und dann flach in die rechte Ecke einschiebt. Bosnien gewinnt schlussendlich mit 2:0.

Im heutigen Duell gegen Österreich hat die Balkan-Elf nun die Chance, den Gruppensieg samt Aufstieg zu fixieren. Dabei wieder im Mittelpunkt: Das Star-Duo Miralem Pjanic und Edin Dzeko. So unterschiedlich beide Spieler auf dem Platz agieren, so abhängig ist das bosnische Team vom erfolgreichen Zusammenspiel der Stars.

Edin Dzeko: Rekordspieler und Barcelona-Schreck

Das Hinspiel entschied Dzeko erst in der 78 Minute, für ungleich größere mediale Aufregung als sein Treffer sorgte aber sein gemeinsames Foto mit Marko Arnautovic. „Wenn wir damals verloren hätten, wäre vielleicht ich nach dem Foto am Pranger gestanden. Ich habe so etwas selbst schon auf eine ähnliche Weise erlebt, hätte aber nicht erwartet, dass er so attackiert wird “, erklärte der Stürmerstar vor dem Match.

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Mit 55 Toren in 96 Einsätzen für das Nationalteam ist Dzeko sowohl Rekordspieler, als auch bester Torschütze seines Landes. Im vom Krieg erschütterten Sarajevo aufgewachsen, gelang er über die tschechische Liga in die besten Spielklassen der Welt. 2009 wurde er mit Wolfsburg Meister, im Jahr darauf mit 22 Toren bester Torschütze der Bundesliga.

Für 37 Millionen Euro wechselte er zu Manchester City, nach zwei englischen Meistertitel heuerte er bei der AS Roma an. Bei den Römern avancierte Dzeko abermals zur fixen Größe und trumpft vor allem in der Champions League auf: Im Vorjahr eliminierten sie den FC Barcelona im Viertelfinale, dieses Jahr gelangen dem 32-Jährigen bereits fünf Treffer in den ersten vier Spielen.

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Miralem Pjanic: Topverdiener in Ronaldos Schatten

Auch Miralem Pjanic sorgt in Tornähe oft für große Gefahr – beim Rivalen Juventus Turin und das meist durch Standards. Seit seinem Wechsel nach Italien 2011 erzielte er 15 Tore nach direkten Freistößen. Trotz des Königstransfers von Cristiano Ronaldo steht Pjanic als unauffälliger, aber effektiver Vorbereiter bei Juventus nach wie vor hoch im Kurs: Seit der Verlängerung seines Vertrages im Sommer ist der 28-Jährige einer der Spitzenverdiener in der Serie A, über sechs Millionen Euro verdient der Mittelfeldspieler jährlich.

Insgesamt 83 mal lief Pjanic bislang für Bosnien auf, dabei trug er in seiner Jugend noch ein anderes Teamtrikot: Jenes von Luxemburg, wo der Juventus-Profi aufgewachsen ist, bestritt er sieben Einsätze für Jugend-Nationalteams.

Auf die erste EM-Teilnahme warten beide Profis weiterhin, die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2014 war der bislang größte Erfolg für den jungen Staat am Balkan. Mit einem Sieg im heutigen Duell könnte ein weiterer Meilenstein gelingen.

Beitragsbild: Getty Images.