Foda zur Nationalstadion-Debatte: „Extrem Nachholbedarf“

(APA) – Österreichs Fußball-Teamchef Franco Foda hat angesichts der Debatte um ein mögliches neues Nationalstadion dringende Maßnahmen gefordert. „In Sachen Infrastruktur haben wir extrem Nachholbedarf. Ich denke, dass wir da schleunigst handeln müssen“, sagte der Teamchef am Donnerstag vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Lettland in Salzburg.

Es gehe nicht nur darum, für das A-Nationalteam einen geeigneten Spielort zu finden, um regelmäßig die Heimspiele auszutragen. „Es gilt jetzt, nicht nur über das Stadion zu reden. Es geht auch um die Infrastruktur, um Trainingsplätze, dass man den Nachwuchsmannschaften auch die entsprechenden Möglichkeiten bietet“, betonte Foda.

Das Ernst-Happel-Stadion in Wien, in dem erst im Oktober gegen Israel (10. Oktober) wieder gespielt wird, habe „etwas Aufholbedarf“, meinte Foda. Dem Neubau eines Nationalstadion im Wiener Prater hat die Stadt Wien aber zuletzt eine klare Absage erteilt. Derzeit lotet der ÖFB alternative Möglichkeiten für einen Standort im Burgenland oder in Niederösterreich aus.

ÖFB-Teamkapitän Julian Baumgartlinger blickte auch über die Grenzen – etwa zum Gruppengegner Nordmazedonien. „Wenn es die hinbekommen, ein Trainingszentrum auf die Beine zu stellen und wir noch nicht einmal wissen, wo das stattfinden oder angedacht werden könnte, ist das natürlich schade“, sagte der 31-jährige Salzburger.

Baumgartlinger über das Thema Nationalstadion

Dazu komme der permanente Wechsel der Heimspielorte, der mit einem modernen Nationalstadion Geschichte wäre. „Ich denke, um mithalten zu können mit anderen Nationen und auch der Entwicklung der Mannschaft zuliebe, wäre es natürlich gut, da irgendwann Konstanz reinzubringen in das Thema“, meinte Baumgartlinger. „Ob ich das zu Spieler- und Lebzeiten noch miterleben werde, weiß ich nicht.“

Das Ernst-Happel-Stadion sei aufgrund der Erfolge der vergangenen Jahre „emotional und historisch“ zwar der „Lieblingsspielort“ der Nationalmannschaft, erklärte Baumgartlinger. „Aber es gibt keinen fixen Punkt. Es ist ein Thema, das uns beschäftigt.“

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