ÖFB-Team bei Nations-League-Auftakt in Bosnien gefordert

Zenica (APA) – Nach sieben Testspielen und fast elf Monaten ohne Bewerbsmatch wird es für die österreichische Fußball-Nationalmannschaft wieder so richtig ernst. Die ÖFB-Auswahl steigt am Dienstag (20.45 Uhr) mit der Partie in Zenica gegen Bosnien-Herzegowina in die Nations League ein und nimmt damit einen neuen Bewerb in Angriff, der eine Hintertür zur Teilnahme an der EM 2020 sein könnte.

Wenn David Alaba und Co. die Gruppe 3 der Liga B als Sieger abschließen, wäre ihnen ein Platz im Play-off um ein EURO-Ticket sicher, sollte die im März 2019 beginnende EM-Qualifikation schiefgegangen sein. Teamchef Franco Foda peilt zwar eine erfolgreiche Quali an, würde aber gern den Nations-League-Joker im Talon behalten.

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Daher gilt es in Zenica zu punkten, denn im Falle einer Niederlage wären die am Samstag mit einem 2:1-Auswärtssieg gegen Nordirland gestarteten Bosnier bei einem Spiel mehr schon sechs Punkte voran. „Aber mir ist das Ergebnis von Belfast egal. Es macht nie Sinn, auf andere Mannschaften zu schauen. Man muss seine Aufgaben selbst lösen und seine Punkte holen“, sagte Foda am Montag nach der Landung in Sarajevo.

Diesbezüglich zeigte sich der 52-Jährige optimistisch. „Die Spieler sind sehr fokussiert“, betonte Foda. Zudem sei das Selbstvertrauen nach sechs Siegen in sieben Testspielen hoch. Allerdings wurden sechs dieser Partien vor Heimpublikum ausgetragen, nun muss sich das ÖFB-Team vor knapp 14.000 Zuschauern auf einen Hexenkessel einstellen. „Uns erwartet ein fanatisches Publikum. Da müssen wir ruhig bleiben und versuchen, unser Spiel durchzuziehen. Wir müssen kompakt sein und als Team auftreten“, meinte er.

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Besonderes Augenmerk gelte den beiden herausragenden bosnischen Kickern. „Dzeko und Pjanic sind überragende Spieler. Ihre ganze Mannschaft ist spielerisch stark, aber jede Mannschaft hat auch Schwächen, und die müssen wir versuchen, auszunützen.“

Foda erwartet von Beginn an offensive Gastgeber. „Sie werden nach vorne spielen und dadurch werden für uns Räume entstehen, die wir bespielen müssen.“ Entscheidend werde das schnelle Umschalten bei Ballgewinn sein. „Da müssen wir sofort zielgerichtet in Richtung generisches Tor spielen. Der Schlüssel ist, defensiv gut zu stehen und schnell in die Offensive zu spielen“, erklärte der Deutsche.

Sollte dieser Plan umgesetzt und ein Sieg eingefahren werden, wäre das der erste Schritt zum großen Ziel. „Wir wollen Erster werden, aber die Gruppe ist eng. Meiner Meinung nach wird die Entscheidung erst am letzten Spieltag fallen“, vermutete Foda.

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Der Ex-Sturm-Graz-Coach hat die Startformation nach eigenen Angaben im Kopf, das Team wurde davon aber noch nicht in Kenntnis gesetzt. „Sie wissen, wie wir spielen, aber nicht, wer“, meinte Foda. Dadurch werde die allgemeine Spannung hochgehalten. „Jeder muss bereit sein und sich vorbereiten, als ob er spielt.“

Der Teamchef ließ sowohl seine Personalauswahl als auch sein System offen, verriet aber, dass Stefan Lainer wegen Muskelbeschwerden am Sonntag noch nicht voll trainieren konnte. Sein Ersatz als rechter Außenspieler wäre wohl Valentino Lazaro.

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