Die Sportdirektoren Müller & Wohlfahrt über die EM-Qualifikation des A-Teams

FK Austria Wien-Sportdirektor Franz Wohlfahrt „freut sich wahnsinnig“ über die Qualifikation für die EM-Endrunde.

 

…über den Erfolg des Nationalteams in Schweden: „Ich habe mich so wie ganz Österreich wahnsinnig über den Sieg gefreut, aber nicht nur über den Sieg, sondern über die Art und Weise, wie die Mannschaft spielt, mit welcher Begeisterung und Engagement sie dabei ist und natürlich auch darüber, mit welcher Qualität gespielt wird. Das ist schon großartig.“

…über das Nationalteam: „Hauptgrund für den Erfolg sind sicher die Erfahrungen, die die Spieler in den letzten Jahren gemacht haben. Jeder einzelne Spieler ist besser geworden. Es war auch wichtig, dass der Trainer den Stamm der Mannschaft zusammen gehalten hat, auch wenn es mal Krisen gegeben hat. Wenn man nun Spieler sieht, die vor zwei oder drei Jahren ‚Problemspieler‘ waren, dann ist das eine große Freude. Das ist ein großer Verdienst des Trainerteams.“

…über die Bedeutung der Qualifikation: „Am meisten werden sich die Herren aus der Finanzabteilung des ÖFB freuen. (lacht) Naürlich ist das neben dem sportlichen Aspekt auch wirtschaftlich ein immenser Schub nach vorne. Die Nationalmannschaft bedeutet wahnsinnig viel in Österreich. So eine Qualifikation bedeutet alles, das ist ganz, ganz wichtig – auch auf längere Zeit.“

…über die WM in Frankreich im Jahr 1998 und die damalige Stimmung im Land: „Ich denke, man kann das durchaus miteinander vergleichen. Es war ein unglaubliches Gefühl, als wir uns in einer ähnlichen Art und Weise qualifiziert haben – acht Siege aus zehn Spielen…jetzt haben sie ja nochmal die Chance, uns zu toppen, das wäre super. Allerdings waren wir damals um einiges älter. Das Gros des Teams war schon weit über 30. Die aktuelle Mannschaft kann sich noch zwei oder drei Mal qualifizieren, dann machen sie sich unsterblich.“

…über EM in Frankreich im kommenden Jahr: „Im Moment läuft es unglaublich gut, aber ich werde mich da zurückhalten. Ich kenne Marcel Koller recht gut und werde hier keine Prognosen abgeben. Ich denke, man muss sich jetzt Zeit nehmen, das kurz genießen, die letzten beiden Spiele sehr ernst nehmen – und wie ich Marcel Koller kenne, wird das auch passieren.“


 

SK Rapid Wien Sportdirektor Müller: „Wir brauchen uns hier in Österreich nicht zu verstecken“


…über den Erfolg des Nationalteams in Schweden: „Nicht nur, dass sie die Qualifikation geschafft haben, sondern die Art und Weise, wie sie es geschafft haben, ist beeindruckend. Das war wirklich ein tolles Spiel mit allem, was zu einem Fußballspiel dazu gehört. Die Mannschaft ist, glaube ich, als Team unglaublich zusammen gewachsen. Marcel Koller hat es in kurzer Zeit geschafft, ein Team zu formen, das bei der Europameisterschaft ist. Ich traue dieser Mannschaft einiges zu.“

…über die Entwicklung und die Fußballbegeisterung in Österreich: „Ich denke, das Nationalteam ist in jedem Land wichtig. Die Nationalmannschaft ist einfach die Lokomotive im Fußball – für jedes Land. Gerade hier in Österreich spüren wir das jetzt natürlich auch. Ich glaube, dass wir gerade in den letzten zwei Jahren hier einen nicht allzu schlechten Job bei Rapid gemacht haben. Wir haben eine tolle Ausbildung im Nachwuchsbereich. Es sind sicherlich viele Spieler im Ausland tätig , das kommt der Nationalmannschaft zugute, weil der Wettkampf in den stärkeren Ligen doch intensiver ist. Aber von der Ausbildung her brauchen wir uns in Österreich nicht zu verstecken. Es tut gut, dass der ein oder andere Einfluss da ist, gerade mit Marcel Koller, der in der Deutschen Bundesliga gearbeitet hat, ein absoluter Fachmann ist und es geschafft hat, ein Team zusammen zu schweißen. Nicht nur das Team ist stark. Ich glaube, dass das Team sehr gute Einzelspieler hat – Individualisten wie Alaba, Arnautovic, Junuzovic…das sind schon Spieler, bei denen man mit der Zunge schnalzen kann.“

…über die Möglichkeiten des Nationalteams: „Das gibt jetzt sicher eine ganz breite Brust, wie die Mannschaft aufgetreten ist. Natürlich ist der Zeitpunkt jetzt noch ein bisschen früh. Man weiß nicht, was in den nächsten Monaten passiert, aber ich glaube, dass die Mannschaft sehr, sehr gut auf die Europameisterschaft vorbereitet sein wird. Ich traue dieser Mannschaft wirklich zu, dass sie als Außenseiter eine Überraschungsmannschaft sein kann. Es stimmt sehr, sehr viel im Team – es ist eine unglaubliche Kameradschaft da, ein großer Teamgeist. Sie machen alle einen wunderbaren Job. Man spürt förmlich diese Euphorie, auch hier im Ernst-Happel-Stadion. Das ist eine tolle Begeisterung, die die Mannschaft sicherlich beflügeln wird.“

…über den immer wieder bemühten Vergleich mit Deutschland: „Ich finde, das gilt für die Vereine und für das Team, dass man nicht immer nach Deutschland schauen sollte. Sicherlich ist Deutschland ein Vorbild, aber das wäre ein falscher Maßstab. Natürlich kann man sich vom ‚großen Bruder‘ einiges abschauen. Aber wir brauchen uns hier in Österreich nicht verstecken mit der Arbeit, die hier getan wird. Es ist ein kleineres Land, wir haben nicht diese starke Liga, wir haben nicht immer die großen Herausforderungen, Woche für Woche auf absolutem Top-Niveau spielen zu können. Aber ich denke trotzdem, dass hier sehr, sehr gute Arbeit gemacht wird. Für uns, den SK Rapid, ist es wichtig, dass wir international spielen und ich hoffe, dass viele Mannschaften in den nächsten Jahren nachziehen können und international dabei sind. Ich glaube, das ist für die Entwicklung jedes Klubs und Spielers, gerade im Hinblick auf die Nationalmannschaft, sehr sehr wichtig.“

…über Rapid-Spieler im Nationalteam: „Es ist eine große Herausforderung für unsere Spieler, im Team dabei sein zu wollen. Wir haben gerade jetzt in der Europa League die Möglichkeit, dass der eine oder andere Spieler auf den Zug aufspringen kann. Ich weiß, dass Marcel Koller sehr häufig bei unseren Spielen zu Besuch ist. Er ist ständig präsent, nicht nur bei uns, sondern in der ganzen Bundesliga. Er ist da wirklich sehr akribisch und hat, glaube ich, eine sehr, sehr gute Auswahl bisher getroffen. Ich denke aber, dass bei uns der eine oder andere im Kader ist, der, wenn er seine Leistung gerade auch international konstant bringt und auf hohem Niveau spielt, seine Chance bekommt, dabei zu sein.“