Rückhalt Stankovic & Einspringer Posch – zwei neue Hoffnungen

Für beide war es das zweite Länderspiel. Und beide trugen einen erheblichen Teil dazu bei, dass das österreichische Fußball-Nationalteam am Montag in Polen ein torloses Remis geholt hat: Torhüter Cican Stankovic und Verteidiger Stefan Posch waren zwei Gewinner des EM-Qualifikationsspiels.

Posch hatte erst beim Abendessen vor der Partie erfahren, dass er statt des an der Wade verletzten Martin Hinteregger in der Innenverteidigung einspringen darf. „Er hat gespielt wie ein alter Hase“, lobte Teamchef Franco Foda den 22-Jährigen, der sich beim deutschen Bundesligisten 1899 Hoffenheim einen Stammplatz erkämpft hat.

Im ÖFB-Team muss sich Posch vorerst hinter den erfahreneren Aleksandar Dragovic und Hinteregger anstellen. Der Steirer bewies mit einer starken Leistung in Warschau aber, dass man sich jederzeit auf ihn verlassen kann. „Es war ein sehr gutes Spiel von uns. Mit dem Punkt können wir leben“, sagte der frühere U21-Nationalspieler, der erstmals von Beginn an im A-Team zum Einsatz kam.

Neues Innenverteidigerduo ergänzte sich bestens

Im Verbund mit Dragovic entschärfte Posch auch Polens Stürmerstar Robert Lewandowski. „Ich verstehe mich gut mit ihm“, sagte der Youngster über seinen Nebenmann, der bereits 76 Länderspiele in den Beinen hat. „Da kann ich auch noch etwas lernen.“ Dragovic wiederum bescheinigte dem Hoffenheim-Legionär eine „überragende“ Leistung und vor allem großes Potenzial. „Wenn er am Boden bleibt, hat er eine große Karriere vor sich. Und er muss am Boden bleiben, sonst bekommt er eine auf den Deckel von mir.“

Lob für das kurzfristig zusammengespannte Innenverteidiger-Duo gab es auch von den Vorderleuten. „Drago und Poschi waren sehr, sehr souverän. Da merkt man die Breite, die wir haben“, meinte Kapitän Julian Baumgartlinger. Posch habe ein „perfektes Spiel“ gemacht, ergänzte Mittelfeld-Dynamo Konrad Laimer. „Da sieht man, welche Qualität wir im Kader haben, auch wenn jemand ausfällt.“

„Das war eine sehr gute Defensiv-Leistung“

Foda war von der gesamten Hintermannschaft angetan. „Das war eine sehr gute Defensiv-Leistung, auch mit dem Tormann zusammen“, betonte der Deutsche. Auf dieser Position hatte er wie drei Tage davor gegen Lettland (6:0) Stankovic das Vertrauen geschenkt – und wurde dafür nicht bestraft. Der Salzburg-Schlussmann blieb auch in seinem zweiten Länderspiel ohne Gegentor.

Seine Leistungen bezeichnete Stankovic als „relativ gut“. Der 26-Jährige hofft, auch in den anstehenden Schlüsselspielen der EM-Quali im Oktober gegen die direkten Konkurrenten Israel und Slowenien im Tor zu stehen. Der bisherige Nationaltorhüter Heinz Lindner ist immer noch ohne Club. „Ich hoffe, dass ich im Verein weiter Leistung zeige in der Bundesliga, im Cup und auch in der Champions League“, sagte sein Nachfolger.

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Im Zusammenspiel mit seinen Vorderleuten habe er sich sehr wohlgefühlt, erklärte Stankovic. „Die Jungs geben mir Sicherheit und ich gebe ihnen Sicherheit.“ Der starke Auftritt von Posch überraschte ihn nicht. „Der Junge hat so viel Qualität.“

Diese soll Österreichs gesamtes Team auch gegen Israel und Slowenien zeigen. Dann stehe einer EM-Teilnahme nichts im Wege, meinte Posch. „Wenn wir die Qualität, die wir gezeigt haben, in den nächsten Spielen auf den Platz bringen, mache ich mir keine Sorgen, dass wir es nicht schaffen. Wir haben es in der eigenen Hand.“

(APA)

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